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Euro erreicht Jahrestief gegenüber US-Dollar: Gründe und Ausblick

by Verena Steinberger
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Euro auf Talfahrt nach US-Inflationsdaten

Der Euro fiel am Donnerstag auf seinen niedrigsten Stand seit einem Jahr gegenüber dem US-Dollar. Nachdem die Inflationsdaten für Oktober in den USA veröffentlicht wurden, sank der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung auf 1,0546 US-Dollar. Analysten sehen weitere Schwäche beim Euro voraus, da die US-Wirtschaft und politische Entwicklungen den Dollar stützen.

Seit Ende September hat der Euro gegenüber dem Dollar um 5,7 % nachgegeben. Der jüngste Rückgang verdeutlicht den Einfluss von wirtschaftlichen und politischen Faktoren auf die Wechselkurse.


US-Inflation und politische Einflüsse

Die am Donnerstag veröffentlichten US-Inflationsdaten zeigten einen Anstieg der Gesamtinflation auf 2,6 % im Jahresvergleich (nach 2,4 % im Vormonat). Noch deutlicher stieg die Kerninflation, die um 3,6 % zulegte. Diese Zahlen verstärken die Erwartungen, dass die US-Notenbank ihre Zinspolitik weiterhin vorsichtig anpasst.

Zusätzlich beeinflusst die politische Lage in den USA den Wechselkurs. Der Sieg der Republikaner bei den Zwischenwahlen stärkt Donald Trump, dessen wirtschaftspolitische Pläne auf eine fortgesetzte Stimulierung der US-Wirtschaft abzielen könnten. Dies könnte die Inflation länger hoch halten und den Dollar stärken, während der Euro weiter unter Druck bleibt.


Höhere Renditen auf US-Staatsanleihen

Ein entscheidender Faktor, der den Dollar stützt, sind die steigenden Renditen auf US-Staatsanleihen. Die Rendite der 10-jährigen Anleihen erreichte mit 4,47 % den höchsten Stand seit Juli. Diese attraktiven Renditen ziehen sowohl inländische als auch internationale Investoren an, was die Nachfrage nach dem Dollar erhöht.

Laut Michael McCarthy, Marktstratege bei Moomoo Australia, ist der Dollar aufgrund dieser Renditen weiterhin attraktiv. „Die robusten Anleiherenditen machen den Dollar für Anleger weltweit zu einer sicheren Wahl,“ erklärte McCarthy.


Unsicherheiten in der Eurozone

Im Gegensatz dazu bleibt der Euro aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen und politischer Unsicherheiten schwach. Zu den wichtigsten Belastungsfaktoren zählen:

  1. Niedrige Wachstumsprognosen: Die Eurozone kämpft mit anhaltend schwachem Wirtschaftswachstum.
  2. Handelsrisiken: Ein möglicher Handelskonflikt zwischen der EU und den USA könnte den Euro weiter unter Druck setzen.
  3. Politische Unsicherheiten: Spannungen innerhalb der EU und eine mögliche Eskalation geopolitischer Konflikte belasten die Marktstimmung.

Während ein schwacher Euro kurzfristig den Export europäischer Waren fördern könnte, ist das allgemeine wirtschaftliche Umfeld wenig förderlich für eine baldige Erholung der Währung.


Ausblick: Euro unter Druck, Dollar stabil

Der Euro dürfte weiterhin unter Druck stehen, solange die US-Wirtschaft robust bleibt und die Anleiherenditen attraktiv sind. Die Erwartungen, dass die US-Notenbank ihre Zinspolitik nur moderat lockert, könnten den Dollar zusätzlich stützen.

Auf der anderen Seite fehlen der Eurozone kurzfristig stabilisierende Impulse, die eine schnelle Erholung der europäischen Währung ermöglichen könnten. Experten erwarten, dass der Euro mittelfristig schwach bleibt, sofern keine grundlegenden Verbesserungen in der europäischen Wirtschaft eintreten.


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