Der europäische Stromverband Eurelectric drängt Brüssel, die veraltete Energiesicherheitsstrategie von 2014 schnellstmöglich zu überarbeiten.
Steigende Gaspreise nach der russischen Invasion in der Ukraine und Sabotageverdacht an Stromleitungen verdeutlichen den dringenden Reformbedarf.
Eurelectric-Präsident Leonhard Birnbaum forderte politische Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden auf, die Sicherheit der Stromversorgung zur Priorität zu machen.
Cyberangriffe als größte Bedrohung für Europas Stromnetz
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz erklärte Birnbaum, dass Strom die wichtigste Energiequelle der Zukunft sei.
Eine von Eurelectric vorgestellte Studie zeigt, dass Stromnetze gestärkt und flexibler werden müssen, da erneuerbare Energien zunehmend das Netz dominieren.
„Ich sehe Cyberattacken als eine größere Bedrohung für Europa als physische Angriffe oder Sabotage“, betonte Birnbaum.
EU muss erneuerbare Energien schneller ausbauen und Rohstoffversorgung sichern
Die EU will bis 2027 unabhängig von russischen fossilen Brennstoffen werden, plant aber keine neue Energiesicherheitsstrategie für das Jahr 2025.
Energiekommissar Dan Jørgensen erhielt den Auftrag, das Sicherheitskonzept an die geopolitische Lage und Elektrifizierung der EU anzupassen.
Eurelectric warnte vor Rohstoffknappheit und forderte die EU auf, kritische Mineralien wie Lithium zu sichern, um die Energieziele zu erreichen.
Keine Rückkehr zur Kohle trotz Energieunsicherheiten
Langsame Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen behindern den Ausbau erneuerbarer Energien, kritisierte der Branchenverband WindEurope.
Deutschland zeigte, dass schnellere Genehmigungen möglich sind, indem Windprojekte als „übergeordnetes öffentliches Interesse“ eingestuft wurden.
Birnbaum stellte klar, dass eine Rückkehr zur Kohle ausgeschlossen ist, da technologische Innovationen und Wirtschaftlichkeit erneuerbare Energien bevorzugen.
