Die EU öffnet der Schweiz wieder die Tür zum Forschungsprogramm „Horizon“. Doch es gibt Einschränkungen und Herausforderungen.
Neue Vereinbarung regelt Zugang zu EU-Programmen
Vor vier Jahren verweigerte die EU der Schweiz die Teilnahme an Bildungs- und Forschungsprogrammen. Grund war der Abbruch der Verhandlungen zum Rahmenabkommen. Jetzt erlaubt ein neues Abkommen über EU-Programme der Schweiz eine Rückkehr zu „Horizon“. Dieses Abkommen ist Teil eines umfassenden Vertrags mit der EU.
Doch ein automatisches Eintrittsticket für alle zukünftigen EU-Forschungsprogramme gibt es nicht. Die Schweiz muss für jedes Programm ein separates „Protokoll“ mit spezifischen Teilnahmebedingungen verhandeln. Diese Regelung gilt auch für das aktuelle Programm „Horizon“, das bis Ende 2027 läuft. Danach muss die Teilnahme erneut ausgehandelt werden.
Unsicherheiten für zukünftige Forschungsprogramme
Michael Gerber, Leiter der Abteilung „Internationale Programme“ beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), bestätigt: Es gibt keine Garantie für die Schweiz. Theoretisch könnte die EU ab 2028 eine weitere Teilnahme ablehnen. Die Schweiz wird jedoch voraussichtlich Zugang erhalten, es sei denn, politische Entwicklungen verhindern dies.
Das Abkommen (EUPA) erleichtert zwar die Verhandlungen über einzelne Protokolle, aber es bleibt bei einer provisorischen Assoziierung bis zur Volksabstimmung. Die Schweiz muss sich weiterhin an die spezifischen Bedingungen der EU anpassen.
Einschränkungen durch Kategorie D
Die EU hat die Schweiz 2021 in die neue Kategorie D herabgestuft. Diese bietet schlechtere Bedingungen als die Kategorien A bis C. Staaten wie Georgien, Israel oder Aserbaidschan sind besser gestellt.
In Kategorie D ist die Schweiz von Ausschreibungen in Bereichen wie Raumfahrt oder Quanten-Technologie ausgeschlossen. Michael Gerber erklärt, dass der Zugang zu diesen Ausschreibungen weiter auf technischer Ebene verhandelt wird.
Trotz der Einschränkungen bleibt die Hoffnung auf eine langfristige Zusammenarbeit. Der Zugang zu EU-Programmen hängt jedoch von den politischen Entwicklungen und Verhandlungsergebnissen ab.