Die Europäische Union hat das IRIS²-Satellitenprogramm angekündigt, ein 11-Milliarden-Euro-Projekt, das die sichere Kommunikation und Verteidigungsfähigkeit verbessern soll. Die Konstellation aus 290 Satelliten wird bis 2030 vollständig in Betrieb gehen.
Mehr Autonomie für Europas Kommunikation
Die Europäische Kommission hat einen 12-Jahres-Vertrag mit einem Konsortium bestehend aus SES SA, Eutelsat SA und Hispasat S.A. unterzeichnet. Ziel des IRIS²-Systems (Infrastructure for Resilience, Interconnectivity, and Security by Satellite) ist es, sichere Kommunikation für EU-Regierungen, Sicherheitsbehörden und Bürger zu gewährleisten. Außerdem wird das Projekt schnelles Internet in bisher schlecht versorgte Regionen bringen.
EU-Verteidigungs- und Raumfahrtkommissar Andrius Kubilius nannte das Programm einen „Paradigmenwechsel“ für die europäische Sicherheit. Angesichts von Bedrohungen wie Cyberangriffen und russischer Störaktionen in der Ostsee sei es wichtig, die Abhängigkeit von Drittstaaten zu verringern. Die Konstellation wird durch ihre mehrschichtige Struktur für globale Abdeckung sorgen.
Finanzierung und Umsetzung des Projekts
Die Finanzierung des Projekts umfasst 6 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt, 550 Millionen Euro von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und 4,1 Milliarden Euro aus privaten Investitionen. Die Designphase wird ein Jahr dauern, die Entwicklungsphase läuft bis 2028. Der Start der Satelliten ist für 2029 geplant und soll mit bis zu 13 Ariane-6-Raketen erfolgen.
Bereits ab 2025 werden Länder wie Frankreich, Italien, Luxemburg, Griechenland und Spanien zusätzliche Satellitenkapazitäten im Rahmen des GovSatcom-Programms nutzen. Auch Drittstaaten wie Norwegen, Island, Japan und Südkorea haben Interesse an einer Beteiligung gezeigt.
Das IRIS²-Programm stärkt Europas Souveränität, Sicherheit und technologische Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend unsicheren Welt.