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EU rüstet sich für Brandsommer mit größtem Feuerwehreinsatz aller Zeiten

by Verena Steinberger
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Hunderte Einsatzkräfte und Löschflugzeuge in besonders gefährdeten Regionen Europas vorab positioniert

BRÜSSEL – Angesichts steigender Waldbrandgefahr stellt die Europäische Union erstmals fast 650 Feuerwehrleute und über 20 Löschflugzeuge für den Sommer bereit. Sie werden in besonders betroffene Länder wie Griechenland, Frankreich, Portugal und Spanien entsendet. Ziel ist es, schneller auf Brände reagieren zu können – denn bereits jetzt wurden 2024 über 166.000 Hektar Land durch Feuer zerstört, fast dreimal so viel wie im langjährigen Vergleich.


Griechenland im Zentrum der EU-Hilfe

Die Koordination übernimmt das EU-Katastrophenschutzverfahren. Feuerwehrteams aus 14 Ländern werden im Juli und August an strategischen Punkten vorab stationiert. Allein Griechenland empfängt die Hälfte aller Kräfte – darunter Einheiten aus Österreich, Bulgarien, Tschechien, Frankreich, Moldau und Rumänien.

Auch 22 Spezialflugzeuge und vier Löschhubschrauber werden europaweit verteilt. Frankreich und Griechenland erhalten je vier Amphibienflugzeuge, Frankreich zusätzlich einen Helikopter.


„Unsere Unterstützung ist konkret und sichtbar“

EU-Kommissarin Hadja Lahbib erklärte: „Extreme Wetterbedingungen und Waldbrände sind leider zum Alltag geworden. Umso wichtiger ist es, dass wir rechtzeitig handeln und nicht nur Trost spenden.“ Neben den Einsätzen vor Ort wird ein 30-köpfiges Expertenteam im Brüsseler Notfallzentrum eingerichtet. Es soll Risiken analysieren und Einsätze koordinieren.

Darüber hinaus stehen 19 zusätzliche mobile Löschtrupps und ein Beraterteam in Bereitschaft.


Rumänien besonders stark betroffen

Seit Jahresbeginn ist Rumänien das am stärksten betroffene EU-Land: Über 120.000 Hektar wurden dort bereits zerstört – teils durch illegale Feldverbrennungen. Frankreich verzeichnet fast 19.000 Hektar Verlust, fast dreimal so viel wie im Schnitt der vergangenen 20 Jahre. In Spanien hingegen liegen die Zahlen bislang unter dem Durchschnitt.

2023 verbrannten in der gesamten EU über 383.000 Hektar. In den Rekordjahren 2017 und 2022 waren es jeweils rund 800.000 bis eine Million Hektar.


Klimakrise und Landflucht befeuern Brisanz

Laut Experten verstärken steigende Temperaturen, langanhaltende Dürre und veränderte Landnutzung das Risiko. Immer mehr Land bleibt unbewirtschaftet, da viele Menschen in Städte abwandern. Die Folge: Die Feuergefahr steigt – und betrifft inzwischen auch Länder in Nord- und Osteuropa.

Die diesjährige Feuersaison begann bereits im Mai und reicht bis in den späten Herbst. Dürrewarnungen gelten aktuell für große Teile Mittel- und Osteuropas, darunter Deutschland, Polen, Tschechien, Rumänien und das Baltikum.

Die EU setzt mit der breiten Vorsorgekampagne auf schnelle Reaktion und Zusammenarbeit – um die Auswirkungen extremer Sommer möglichst gering zu halten.

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