Das Europäische Parlament hat neue Schritte zur Bekämpfung von Russlands „Geisterflotte“ beschlossen, die es dem Land ermöglicht, Sanktionen zu umgehen und weiterhin Öl zu exportieren. In einer kürzlich verabschiedeten Resolution fordern die Abgeordneten der EU strengere Kontrollen, den Einsatz moderner Überwachungstechnologien und ein vollständiges Importverbot für russische fossile Brennstoffe, um die Evasion von Sanktionen zu verhindern und Sicherheitsrisiken zu verringern.
Die sogenannte „Geisterflotte“ besteht aus einer Vielzahl von veralteten, oft schlecht gewarteten und unversicherten Schiffen, die unter verschiedenen Flaggen wie Panama und Liberia fahren. Diese Schiffe, von denen einige über 20 Jahre alt sind, wurden von Russland als Reaktion auf die westlichen Sanktionen eingerichtet. Durch den Einsatz dieser Flotte gelingt es Russland, Öl an Länder wie Indien, China und die Türkei zu exportieren, wo es weiterverarbeitet und oft als Nebenprodukt nach Europa zurückgeführt wird. Dies umgeht effektiv die Sanktionen und bringt die EU in eine schwierige Lage.
Die Resolution des Parlaments fordert nun, dass die EU-Mitgliedstaaten ihre Inspektionen verstärken und moderne Überwachungstechnologien wie Drohnen und Satelliten einsetzen, um verdächtige Schiffe in europäischen Gewässern zu überwachen. Außerdem wird ein Verbot von Schiff-zu-Schiff-Transfers gefordert, um das Risiko von Ölunfällen und Umweltkatastrophen zu minimieren. „Wir müssen sicherstellen, dass diese gefährlichen Praktiken gestoppt werden“, sagte Martins Stakis, ein grüner Abgeordneter.
Darüber hinaus wird ein vollständiges Importverbot für alle fossilen Brennstoffe aus Russland gefordert, um die Finanzierung des Ukraine-Kriegs zu unterbinden. Die Abgeordneten wiesen darauf hin, dass Russlands „Geisterflotte“ nicht nur eine Bedrohung für die Umwelt darstellt, sondern auch eine potenzielle Sicherheitsgefahr für die europäische Region darstellt, da diese Schiffe in Zukunft für hybride Angriffe gegen EU-Mitgliedstaaten missbraucht werden könnten.
Die Resolution wird nun die EU-Mitgliedstaaten dazu auffordern, entschlossener gegen die Evasion von Sanktionen vorzugehen und gleichzeitig die Sicherheits- und Umweltgefahren zu minimieren, die durch die „Geisterflotte“ entstehen.