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EU beschließt neue Fischereiquoten für nachhaltige Nutzung des Mittelmeers

by Katharina Eberharter
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Nach intensiven Verhandlungen haben die EU-Fischereiminister eine Einigung über die Fangquoten für 2025 erzielt. Diese soll die überfischten Bestände im Mittelmeer schützen und gleichzeitig die Fischereiwirtschaft unterstützen.

Weniger Fangtage zur Erholung der Bestände

Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Fangtage für Schleppnetzfischer in den Gewässern von Spanien, Frankreich und Italien. Viele der demersalen Fischarten, die in Bodennähe leben, sind stark überfischt. Aktuell gelten 60 % dieser Bestände als überfischt, und 80 % liegen unter den Nachhaltigkeitsgrenzen.

Die Europäische Kommission hatte ursprünglich eine drastische Reduzierung der Fangtage um 79 % vorgeschlagen, was nur noch 27 Fangtage pro Jahr bedeutet hätte. Nach zähen Verhandlungen einigten sich die Minister auf moderate Kürzungen: In spanischen und französischen Gewässern sollen die Fangtage um 66 % reduziert werden, in italienischen und französischen Gewässern um 38 %. Der ungarische Minister István Nagy bezeichnete die Einigung als notwendigen Kompromiss, während der französische Minister Fabrice Loher die Bedeutung dieser Entscheidung für die Zukunft der Mittelmeerfischerei hervorhob.

Nachhaltige Maßnahmen und Quotenanpassungen

Um den Fischern entgegenzukommen, erlaubt ein Ausgleichsmechanismus die Beibehaltung der Fangtage auf dem Niveau von 2024. Voraussetzung dafür ist die Einführung nachhaltiger Maßnahmen wie größeren Maschenweiten, saisonalen Schließungen oder selektiven Fanggeräten. Spanien und Italien kündigten an, diese Maßnahmen zu nutzen, um ihre Fangzeiten zu erhalten.

Darüber hinaus wurden die Fangquoten für wichtige Arten angepasst. Die Fangmenge für Blau- und Rotgarnelen wird in spanischen und französischen Gewässern um 10 % gesenkt, in italienischen und französischen Gewässern um 6 %. Die Quote für Riesengarnelen sinkt ebenfalls um 6 %.

Die Umweltschutzorganisation Oceana begrüßte die Schutzmaßnahmen, äußerte jedoch Kritik am Ausgleichsmechanismus. Es bestehe die Gefahr, dass zusätzliche Fangtage die Nachhaltigkeitsziele untergraben. Dennoch zeigt der Kompromiss den Versuch, die Erholung der Fischbestände mit den Bedürfnissen der Fischer in Einklang zu bringen.

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