Kaffee kostet inzwischen doppelt so viel wie vor einem Jahr, und Orangensaft ist 50 Prozent teurer geworden. Deshalb setzen viele Verbraucherinnen und Verbraucher verstärkt auf Rabatte, um ihre Ausgaben zu senken. Ohne Smartphone geht dabei kaum noch etwas. Rabatt-Apps erleben einen starken Aufschwung, werfen aber auch Datenschutzfragen auf.
Die Inflation bei Lebensmitteln bleibt hoch. Im Juli stiegen die Preise für Kaffee im Vergleich zum Vorjahr um das Doppelte, und Orangensaft wurde um die Hälfte teurer. Viele Menschen reagieren darauf mit der gezielten Nutzung von Rabattaktionen, um Geld zu sparen.
Vom gedruckten Rabattpickerl zur App
Früher funktionierten Rabatte über gedruckte Marken aus Zeitungen. Heute laufen die meisten Aktionen digital über Apps der großen Supermarktketten. Sparen setzt häufig ein Kundenkonto und ein Smartphone voraus. Rabatte für Käse, Kaffee oder Waschmittel gibt es meist nur noch online.
Datenschutz sorgt für Zweifel bei Kundinnen und Kunden
Viele Verbraucher schätzen digitale Rabattprogramme, doch andere sind skeptisch. Besonders der Umgang mit persönlichen Daten bereitet Sorgen. Viele fragen sich, was mit ihrem Einkaufsverhalten passiert, wenn jede Aktion digital gespeichert wird. Experten sehen darin eine moderne Form des klassischen Kundenkontakts: „Früher kannte der ‚Kreisler‘ seine Kunden genau – heute übernehmen Daten diese Rolle“, erklären Fachleute.
Datenbasierte Rabatte im internationalen Vergleich
Im Ausland zeigen sich datenbasierte Kundenbindungsprogramme als effektiv. In Großbritannien bieten Supermärkte Rabatte, die individuell auf das Kaufverhalten der Kundinnen und Kunden zugeschnitten sind.
Rabatte beeinflussen Kaufentscheidungen deutlich
Rabatte gewinnen besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an Bedeutung. Eine Analyse der Johannes Kepler Universität Linz zeigt, dass mehr als 60 Prozent der Verbraucher gezielt nach Rabatten suchen oder weniger einkaufen. Laut Handelsexperte Christoph Teller prägen Rabatte nicht nur die Kundenbindung, sondern auch das gesamte Einkaufsverhalten.
Wer trägt die Kosten für die Rabatte?
Viele Konsumentinnen und Konsumenten wissen nicht, dass die üblichen 25-Prozent-Rabatte nicht allein von den Supermärkten bezahlt werden. Händler und Lieferanten teilen sich meist die Kosten solcher Aktionen.
Sparen ohne Smartphone wird immer schwieriger
Trotz steigender Preise bleiben Rabatte – digital oder klassisch – ein wichtiges Mittel beim Wocheneinkauf. Wer wirklich sparen will, kommt heutzutage kaum ohne Smartphone aus.