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Die Schweiz verkennt die neue Realität der Zuwanderung

by Jasmin Gloor
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Forschungsdaten widerlegen überholte Vorstellungen

Ein Forschungsteam der EPFL und der Universität Genf untersuchte die Entwicklung der Migration seit 1966. Sie analysierten Millionen Datensätze aus Volkszählungen, Einwohnerregistern und dem zentralen Migrationssystem. Die Ergebnisse erschienen in der Fachzeitschrift «International Migration».

Noch immer dominieren Vorstellungen aus den 1990er-Jahren das öffentliche Bild. Damals kamen viele muslimische Asylsuchende vom Balkan mit dem Wunsch zu bleiben. Dieses Bild prägt bis heute viele Debatten.

Heute dominieren Bildung und Karriere

„Die meisten Migranten streben nach Ausbildung oder beruflichem Aufstieg“, erklärt Studienleiter Mathias Lerch. Etwa die Hälfte verlässt die Schweiz nach fünf bis zehn Jahren wieder. Viele ziehen mit ihrer jungen Familie weiter.

Die Realität zeigt also ein hohes Maß an Mobilität. Migranten betrachten die Schweiz oft nur als eine Etappe.

Schweiz braucht neue Arbeitskräftequellen

Rund sechzig Prozent der Zugewanderten mit B- oder C-Ausweis besitzen einen Hochschulabschluss. Vierzig Prozent haben mittlere oder einfache Qualifikationen. Sie arbeiten häufig in Gastronomie, Pflege oder auf Baustellen.

Lerch warnt: Die Schweiz muss neue Talente gewinnen, um wirtschaftlich zu bestehen. Der Fachkräftemangel nimmt zu, besonders im Dienstleistungssektor. Allein der Bildungsnachwuchs aus dem Inland reicht nicht mehr aus.

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