DAX im freien Fall – Wirtschaftliche Unsicherheit wächst
Die deutschen Aktienmärkte gerieten am Montag stark unter Druck, nachdem US-Präsident Donald Trump umfassende Importzölle angekündigt hatte. Der DAX startete mit einem Minus von fast 10 %, erholte sich jedoch im Laufe des Tages leicht um rund 3 %. Dennoch summiert sich der Wochenverlust auf beinahe 20 %, womit sämtliche Kursgewinne seit dem Herbst wieder verloren gingen.
Die Nervosität an den Finanzmärkten nimmt zu – viele Anleger befürchten, dass die verschärften Handelskonflikte eine Rezession auslösen könnten.
EU zeigt Geschlossenheit und Gesprächsbereitschaft
In Luxemburg trafen sich die Handelsminister der EU-Mitgliedstaaten, um auf die Entwicklungen zu reagieren. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, man sei bereit für einen „vernünftigen Kompromiss“, wolle aber gleichzeitig die Interessen Europas konsequent verteidigen.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz ist in engem Austausch mit europäischen Regierungschefs und großen Unternehmen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit betonte: „Wir wollen keinen Handelsstreit, aber wir werden die heimische Wirtschaft schützen.“
Deutsche Bank: Auswirkungen noch nicht absehbar
Laut einer Einschätzung der Deutschen Bank, die Euronews vorliegt, sind die Folgen der Zölle bereits spürbar – das gesamte Ausmaß bleibe jedoch schwer kalkulierbar. „Der Schaden ist real, aber wie tief er reicht, ist noch offen“, heißt es in dem Bericht. Entscheidend sei, ob und wann die US-Regierung zu einem gemäßigteren Kurs zurückkehrt.
Die Bank geht zudem davon aus, dass der Höhepunkt der Unsicherheit nun erreicht sein könnte: „Wir rechnen mit weniger neuen Unwägbarkeiten. Die aktuellen Risiken spiegeln sich bereits weitgehend in der Marktvolatilität wider.“
Weltweite Börsen unter Druck – EU-Zölle stehen bevor
Ab Mittwoch sollen US-Zölle in Höhe von 20 % auf europäische Importe greifen. Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA – mit einem Volumen in Billionenhöhe – geraten damit massiv unter Druck. Seit Trumps Ankündigung am 2. April verzeichnen die Börsen weltweit schwere Verluste.
Führende Banken wie JPMorgan Chase warnen inzwischen vor einer wachsenden Rezessionsgefahr. Die positive Stimmung, die zuletzt durch ein groß angelegtes Investitionspaket der deutschen Regierung entstanden war, ist durch die angespannte Handelspolitik stark getrübt worden.