Am Sonntag stürzte das Regime von Präsident Baschar al-Assad nach einem überraschenden Vorstoß der Rebellen, der innerhalb von nur zehn Tagen die Hauptstadt Damaskus erreichte und die Regierungstruppen zurückdrängte. Der Sturz markiert das Ende einer Ära: Fast 54 Jahre lang hatte die Assad-Familie das Land mit eiserner Hand regiert.
Vom Reformversprechen zum Bürgerkrieg
Als Baschar al-Assad 2000 nach dem Tod seines Vaters Hafiz al-Assad an die Macht kam, herrschte zunächst Hoffnung auf politische Öffnung und Reformen. Der junge, westlich ausgebildete Augenarzt galt als moderat und wurde von vielen als potenzieller Reformer gesehen. Doch nach den landesweiten Protesten 2011, die sich im Rahmen des Arabischen Frühlings entflammten, reagierte er mit brutaler Gewalt, um die Opposition zu unterdrücken. Unterstützt von Russland und dem Iran kämpfte er mit aller Macht gegen die eigenen Bürger, was den syrischen Bürgerkrieg auslöste, der fast 500.000 Leben forderte und Millionen von Syrern zur Flucht zwang.
Ein chaotischer Übergang und die ungewisse Zukunft
Die jüngste Niederlage der Regierungstruppen zeigt die enorme Instabilität, die nach dem Fall von Assad zurückbleibt. Die politische Zukunft Syriens ist nun unklar, da es keinen klaren Nachfolger gibt. Inmitten dieser Unsicherheit hoffen viele, dass der Sturz des Regimes eine Chance für den Wiederaufbau des Landes und für eine demokratische Neuordnung bieten könnte. Dennoch wird der Weg dorthin durch tiefgreifende politische und gesellschaftliche Herausforderungen geprägt sein.