NoName057(16) bekennt sich zu Cyberangriffen auf öffentliche Stellen
Die pro-russische Hackergruppe NoName057(16) hat sich zu einer Serie von DDoS-Angriffen auf britische Webseiten bekannt. Betroffen waren unter anderem Gemeindeverwaltungen, die Association for Police and Crime Commissioners sowie weitere öffentliche Einrichtungen.
In Beiträgen auf X begründete die Gruppe die Attacken mit der britischen Unterstützung für die Ukraine: „Großbritannien ist in die Eskalation des Konflikts verwickelt – wir trennen seine Ressourcen ab.“
Webseiten teilweise lahmgelegt – rasche Wiederherstellung
Trotz der Drohungen blieb die tatsächliche Wirkung gering. Städte wie Blackburn mit Darwen und Exeter meldeten keine Störungen, andere Seiten waren nur kurzzeitig nicht erreichbar.
So war die Website des Arun District Council am Dienstagvormittag für rund vier Stunden offline. Auch National Highways berichtete von einem Angriff, bestätigte aber eine schnelle Rückkehr zum Normalbetrieb.
Nationale Cybersicherheitsbehörde beruhigt – keine Daten kompromittiert
Die National Cyber Security Centre (NCSC) gab Entwarnung: Es habe sich um technisch einfache Angriffe gehandelt, die keine Daten gefährdeten. Der Zugang zu Online-Diensten sei lediglich vorübergehend gestört worden.
Bereits im Oktober 2023 hatte dieselbe Gruppe versucht, Webseiten britischer Kommunen lahmzulegen – ebenfalls ohne nachhaltigen Erfolg.
Wachsende Cyberbedrohung im öffentlichen Sektor
Seit ihrer Gründung 2022 hat NoName057(16) gezielt Behörden und Medien in der Ukraine, der EU und den USA attackiert. Im Januar 2023 griff sie die Webseiten tschechischer Präsidentschaftskandidaten an.
Laut einem Bericht der National Audit Office ist die Cyberbedrohung für die britische Regierung ernst und nimmt rapide zu. Eine Studie des IT-Sicherheitsunternehmens Bridewell ergab, dass 63 % der Regierungsbehörden in den letzten zwölf Monaten von Ransomware-Angriffen betroffen waren.
Gleichzeitig untersucht die NCSC eine Welle von Angriffen auf britische Einzelhändler wie Marks & Spencer, Co-op und Harrods, bei denen Kriminelle sich als IT-Support ausgaben.
Ob ein Zusammenhang mit den staatlichen Angriffen besteht, ist laut NCSC noch unklar.