Mehrere Reedereien sagen ihre Zwischenstopps in Basel ab. Grund dafür sind Unsicherheiten bei den Arbeitsvisa ihrer Crewmitglieder. Die meisten Beschäftigten an Bord stammen aus Drittstaaten. Bisher reichte ein deutsches Visum für sie aus – das dulden Schweizer Behörden nun nicht mehr.
„Unsere Angestellten gelten plötzlich als illegal Beschäftigte“, erklärt Daniel Buchmüller vom Branchenverband IG River Cruise. Veranstalter streichen Basel aus ihren Fahrplänen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Streit um Visa-Regeln belastet Tourismus
Hafendirektor Florian Röthlingshöfer rechnet mit rund 25 Prozent weniger Ankünften in dieser Saison. Jährlich bringen Flusskreuzfahrten bis zu 300.000 Besucher nach Basel. Das Ausbleiben der Schiffe trifft auch Hotels, Gastronomie und Handel hart.
Der Kanton verteidigt sein Vorgehen. Es habe keine Änderung gegeben – man kontrolliere einfach strenger. Laut Regierungsrat Kaspar Sutter kam es nach der Pandemie vermehrt zu Verstößen. Manche Gesellschaften wurden bereits gebüsst.
Stadt und Branche drängen auf Lösung
Sutter fordert vom Bund Unterstützung. Basel brauche die Kreuzfahrtgäste dringend. Auch die Branche verlangt eine pragmatische Regelung. „In der Luftfahrt klappt das längst“, sagt Buchmüller.
Eine spezielle Lösung könnte ermöglichen, dass Besatzungsmitglieder mit Schengen-Visum ohne zusätzliches Schweizer Arbeitsvisum arbeiten dürfen – zumindest bei kurzen Aufenthalten. Dann könnten Kreuzfahrtschiffe bald wieder in Basel anlegen.