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Cadillac macht Ernst: Neuer F1-Rennstall bereitet sich auf 2026 vor

by Katharina Eberharter
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Startsignal für ein ehrgeiziges Projekt

Die Uhr tickt. Cadillac rückt mit jedem Tag näher an das Formel-1-Debüt heran, das für die Saison 2026 geplant ist. Als elftes Team auf dem Grid will der US-amerikanische Automobilhersteller – unterstützt von General Motors – in die Königsklasse des Motorsports einsteigen. Der Zeitplan ist eng, der Anspruch hoch.

Zum Auftakt der Teampräsentation veranstaltet Cadillac am Samstagabend eine glamouröse Launch-Show in Miami Beach – direkt nach dem Sprintrennen und dem Qualifying beim Grand Prix in Florida. Der Einstieg erfolgt nicht über die Übernahme eines bestehenden Teams, sondern als vollständiger Neuaufbau. Damit geht Cadillac einen steinigeren, aber selbstbestimmten Weg.

Graeme Lowdon führt das Team mit Erfahrung

An der Spitze des Projekts steht der Brite Graeme Lowdon. Der 60-Jährige war bereits für den Aufbau von Manor F1 im Jahr 2010 mitverantwortlich. „Damals begannen wir buchstäblich mit einem Schraubenzieher in einem leeren Raum“, erinnert er sich. Heute hat Cadillac mehr Zeit – und deutlich mehr Ressourcen. Dennoch ist der Zeitdruck spürbar. In jedem Büro des Teams hängt eine digitale Uhr, die die verbleibende Zeit bis zum Saisonstart 2026 zählt.

Lowdon begann 2022 gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen die Vorarbeiten – ohne die Gewissheit, dass das Team überhaupt zugelassen wird. Erst später wurde der Einstieg offiziell, unter anderem mit Ferrari-Motoren bis zur Einführung eines eigenen GM-Aggregats im Jahr 2029. Die Entwicklung verlief langsam, da das Team während des FIA-Bewerbungsverfahrens aufgebaut werden musste, ohne sich offiziell als F1-Projekt zu bezeichnen. Begriffe wie „Spitzenmotorsport-Projekt“ dienten als Tarnung.

Seit der offiziellen Bestätigung im November 2023 in Las Vegas läuft der Aufbau rasant. In Fishers, Indiana, entsteht derzeit die Teamzentrale. Parallel dazu arbeiten Standorte in Silverstone (Europa-Hub) und Charlotte, North Carolina, wo der neue Motor produziert wird.

Technik, Personal und Zeitdruck

Für zentrale Positionen wurden erfahrene Kräfte verpflichtet: John McQuilliam (Design, ehemals Manor), Jon Tomlinson (Aerodynamik, ex-Williams), Nick Chester (Technik, ex-Renault), Peter Crolla (Teammanager, von Haas) und Pat Symonds (technischer Berater, bekannt aus Benetton, Renault und Williams). Lowdon sieht darin einen Beleg für die Ernsthaftigkeit des Projekts: „Ein Formel-1-Team aufzubauen, ohne Gewissheit über den Startplatz – das ist ein enormes Bekenntnis der Eigentümer.“

Die größte Herausforderung liegt jedoch noch vor dem Team: der Bau und erste Testlauf des Rennwagens. Auch dafür läuft ein separater Countdown. Danach muss das Team betriebsbereit gemacht werden – inklusive Fahrerverpflichtungen.

Konkrete Namen nennt man noch nicht. Doch es gilt als wahrscheinlich, dass zumindest ein US-Pilot im Gespräch ist. Colton Herta aus der IndyCar-Serie gilt als Kandidat, ebenso Sergio Pérez, der laut Insidern aktiv umworben wird. Lowdon betont, die Entscheidung werde nach Leistung getroffen, aber US-Fahrer seien klar Teil der Überlegungen.

Ein klares Signal für die Formel 1 in den USA

Mit Cadillac steigt nicht nur ein weiteres Team ein – es ist ein Statement. General Motors bringt als Hersteller globale Strahlkraft mit. Die Teilnahme unterstreicht, wie sehr die Formel 1 an Bedeutung in den USA gewinnt. Für die Marke Cadillac ist die F1 ein weltweites Aushängeschild.

Lowdon sieht darin großes Potenzial: „Die Fanbasis in den USA kann enorm wachsen.“ Noch aber sind es ambitionierte Visionen. Für das Team zählt nur eines: rechtzeitig 2026 am Start zu sein. „Wir können nicht eine Woche zu spät auftauchen und sagen: Wir holen das Rennen jetzt nach. Das wird nicht funktionieren.“

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