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Bundesweite Razzien gegen mutmaßliche Tätergruppe – 15 Festnahmen

by Damian Huber
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Die Polizei hat am Freitagmorgen in sieben Bundesländern gleichzeitig zugeschlagen. Rund 400 Einsatzkräfte nahmen 15 Verdächtige fest, darunter zwölf Männer und drei Frauen.

Die Festgenommenen sind zwischen 14 und 26 Jahre alt. Sie stehen im Verdacht, Menschen anderer sexueller Orientierung gezielt misshandelt und gedemütigt zu haben.

Die Ermittler werfen der Gruppe vor, sich über Online-Foren organisiert zu haben. Sie sollen Opfer gezielt angelockt, beraubt, geschlagen und in einem Fall sogar versucht haben zu töten.

Joachim Huber, Vize-Landespolizeidirektor in der Steiermark, sprach von „schwersten strafrechtlich relevanten Taten“ und einem organisierten Vorgehen.

Selbstjustiz mit brutalem Hintergrund – Polizei spricht von „Hasskriminalität“

Laut Ermittlern zwang die Gruppe ihre Opfer, vor laufender Handykamera mit den Tätern zu tanzen. Die Täter handelten dabei immer gewalttätiger, wie Michael Lohnegger, Chef des steirischen Landeskriminalamts, erklärte.

Der Grund für die Gewalt? Hass auf homosexuelle Menschen, denen die Täter fälschlich Pädophilie vorwarfen.

Die Polizei widerspricht entschieden: „Es geht nicht um Pädophilie, sondern um Hasskriminalität. Es geht um Demütigung und Gewalt“, betonte Lohnegger.

Die Täter organisierten sich in einer sogenannten “Pädo-Hunter-Gruppe” und gaben sich als moralische Instanz aus. Die Polizei ist jedoch überzeugt: Sie wussten, dass ihre Opfer keine Straftäter waren.

Die Gruppe nutzte gefälschte Profile in sozialen Netzwerken, um Menschen an abgelegene Orte zu locken. Dort warteten vier bis acht maskierte Personen, um die Opfer zu überfallen und zu misshandeln.

Spur führt in rechtsextreme Kreise – Ermittlungen dauern an

Bei den 23 Hausdurchsuchungen stießen Ermittler auf Waffen, Drogen und Material, das unter das NS-Verbotsgesetz fällt.

Ob Verbindungen zur rechtsextremen Szene oder den Identitären bestehen, wollte die Polizei zunächst weder bestätigen noch ausschließen.

Die Ermittlungen laufen unter dem Codenamen “AG Venator“, einer im Oktober 2024 gegründeten Sonderkommission des Landeskriminalamts Steiermark.

Den entscheidenden Hinweis erhielten die Beamten nach Raubüberfällen in Graz-Umgebung im Mai und Juli 2024. Erste Spuren deuteten auf gezielte Misshandlungen hin.

Die Staatsanwaltschaft Graz leitet das Verfahren. Unter den Verdächtigen sind elf österreichische Staatsbürger, die sich über Foren und Chats vernetzt haben.

Die Polizei kennt derzeit 17 männliche Opfer, rechnet jedoch mit einer deutlich höheren Dunkelziffer.

LKA-Leiter Lohnegger appelliert: “Weitere Opfer sollen sich melden. Jede Aussage hilft uns, das gesamte Ausmaß aufzudecken.

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