Marktwertverlust und strategische Herausforderungen
BP, einst ein führender Akteur mit einem Marktwert von über 140 Milliarden Pfund, hat in den letzten zwei Jahren fast 25 % seines Wertes verloren. Der heutige Börsenwert liegt bei weniger als der Hälfte des früheren Spitzenwertes. Während Konkurrenten in Europa und den USA Rekordgewinne verbuchen, kämpft BP mit enttäuschten Investoren und steigenden Schulden. Zuletzt kündigte das Unternehmen an, weltweit 5 % der Belegschaft abzubauen, um Milliarden einzusparen und das Vertrauen der Aktionäre zurückzugewinnen.
Elliott Investment Management hat Berichten zufolge eine signifikante Beteiligung an BP aufgebaut. Analysten warnen, dass BP aufgrund seines gesunkenen Marktwertes ein attraktives Übernahmeziel für finanzstarke Konkurrenten geworden ist.
Kapitalmarkttag: Ein entscheidender Moment
Auf dem bevorstehenden Kapitalmarkttag in London steht CEO Murray Auchincloss unter Druck, eine überzeugende neue Strategie zu präsentieren. Experten erwarten, dass BP seine Pläne zur Reduzierung der Öl- und Gasproduktion bis 2030 aufgibt. Zudem könnten die Investitionen in erneuerbare Energien wie Elektromobilität und Bioenergie von den ursprünglich geplanten 6 bis 9 Milliarden US-Dollar auf etwa 5 Milliarden US-Dollar gesenkt werden.
Zur Verbesserung der finanziellen Lage könnte BP auch Vermögenswerte wie Windparks in den USA oder Tankstellen in den Niederlanden verkaufen. Analysten schätzen, dass solche Verkäufe bis zu 8 Milliarden US-Dollar einbringen könnten.
Dringender Strategiewechsel notwendig
Eine verstärkte Öl- und Gasförderung könnte sich als zu langsam erweisen, da viele Experten erwarten, dass der globale Ölverbrauch in den 2030er Jahren seinen Höhepunkt erreicht. Kim Fustier von HSBC betont, dass BP eine tiefgreifende strategische Neuausrichtung benötigt, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. “Die Kapitalallokation und strategischen Prioritäten müssen grundlegend überdacht werden,” so Fustier.
Ob diese Maßnahmen ausreichen, um BP vor einer Übernahme zu bewahren, bleibt ungewiss. Ein klarer Strategiewechsel könnte jedoch die Grundlage für eine Stabilisierung schaffen oder bessere Bedingungen bei einem möglichen Verkauf ermöglichen.