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Boeing entgeht Strafprozess nach 737-Max-Abstürzen – Angehörige sprechen von Skandal

by Katharina Eberharter
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US-Justiz bietet Boeing strafrechtlichen Freibrief
Das US-Justizministerium will Boeing mit einem Nichtverfolgungsabkommen vor einem Strafprozess bewahren.
Das Abkommen würde Boeing ermöglichen, ohne Schuldeingeständnis aus dem Verfahren auszusteigen – trotz 346 Todesopfern.

Hinterbliebene reagieren mit Entsetzen
Am Freitag erfuhren die Familien der Opfer in einem Gespräch mit hochrangigen Justizbeamten von dem möglichen Deal.
Anwalt Sanjiv Singh, der 16 Familien vertritt, kritisierte das Vorgehen scharf:
„Das ist moralisch verwerflich. Diese Entscheidung hat keine Wirkungskraft und zwingt Boeing nicht zu echten Veränderungen.“
Die Angehörigen sehen darin eine Kapitulation vor einem Großkonzern.

Zwei Abstürze schockierten die Welt
Im Oktober 2018 stürzte Lion Air Flug 610 in die Javasee189 Menschen starben.
Im März 2019 zerschellte Ethiopian-Airlines-Flug 302 kurz nach dem Start – 157 Menschen kamen ums Leben.
Die Abstürze führten zur weltweiten Stilllegung der 737 Max für fast zwei Jahre.

Boeing stand bereits 2021 unter Betrugsverdacht
Die US-Justiz leitete 2021 ein Strafverfahren ein, das Boeing zunächst mit einem Vergleich abwenden konnte.
2024 warfen die Behörden dem Unternehmen einen Bruch der damaligen Vereinbarung vor und planten neue Schritte.

Richter blockierte Deal im Dezember
US-Richter Reed O’Connor lehnte im Dezember einen erneuten Deal mit einer Geldstrafe von 487 Millionen Dollar ab.
Er bemängelte das Verfahren zur Ernennung eines unabhängigen Sicherheitsprüfers.
Durch sein Veto wanderte der Fall in die Verantwortung der Trump-Regierung.

Trumps Justizministerium gerät unter Druck
Kritiker werfen der neuen Justizführung vor, mangelndes Interesse an Konzernverantwortung zu zeigen.
Das Ministerium äußerte sich bislang nicht zum Abkommen.
Boeing lehnte ebenfalls eine Stellungnahme ab.

Börse reagiert – Vertrauen schwindet
Die Nachricht ließ Boeing-Aktien um 0,5 % fallen.
Die Familien fordern eine strafrechtliche Verfolgung, um zukünftige Katastrophen zu verhindern.
„Boeing muss sich für seine Entscheidungen verantworten, die so viele Menschenleben kosteten“, betonten die Hinterbliebenen.

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