In Gaza wurde ein Hilfskonvoi mit fast 100 Lastwagen, beladen mit dringend benötigten Gütern, von bewaffneten Gruppen überfallen. Die Angreifer raubten 98 der 109 Fahrzeuge aus, wobei mehrere Fahrer verletzt wurden. Der Konvoi transportierte Lebensmittel der UN-Organisationen UNRWA und WFP, die für Millionen hilfsbedürftiger Menschen in Gaza bestimmt waren.
Der Überfall ereignete sich kurz nach der Einreise über den Grenzübergang Kerem Shalom. Die von Israel angeordnete Route führte durch unsichere Gebiete, was die Angriffe erleichterte. Lokale Bewohner setzten sich gegen die bewaffneten Plünderer zur Wehr und konnten einige Fahrzeuge und ihre Ladung zurückholen. Trotzdem mussten zentrale Versorgungseinrichtungen, wie Bäckereien, den Betrieb einstellen, da sie keine Vorräte mehr haben.
Die UN warnt vor der zunehmenden Macht krimineller Netzwerke, die gezielt Hilfsgüter stehlen. Diese Gruppen, oft bewaffnet und gut organisiert, agieren nicht aus Not, sondern als Teil von systematischer Kriminalität, so UN-Vertreter.
Die ohnehin prekäre Situation in Gaza verschärft sich weiter: Über 80 % der Bevölkerung sind vertrieben, und weite Teile der Infrastruktur sind zerstört. Der Mangel an funktionierender Verwaltung und Sicherheit hat ein Machtvakuum geschaffen, das von Clans und bewaffneten Banden ausgefüllt wird.
UN- und Hilfsorganisationen fordern dringende Maßnahmen zum Schutz von Hilfskonvois und eine Verbesserung der Versorgungslage. Ohne internationale Unterstützung drohen weitere Eskalationen und eine Verschärfung der humanitären Katastrophe in der Region.