Starke Schneefälle brachten am Donnerstag den öffentlichen Verkehr in Bern komplett zum Stillstand. Bernmobil entschuldigte sich für die Betriebseinstellung, sieht jedoch die Hauptschuld beim Individualverkehr. Zahlreiche Autos blockierten Straßen, verhinderten den Winterdienst und erschwerten den Tram- und Busbetrieb erheblich.
Am Donnerstag wurde der gesamte Betrieb mehrere Stunden lang eingestellt, auch an den Folgetagen kam es zu Beeinträchtigungen. Bernmobil bedauerte, dass Fahrgäste „im Schnee stehen gelassen wurden“, als sie den ÖV am dringendsten benötigten. Das Unternehmen bezeichnete den Tag als eine der größten Herausforderungen der letzten Jahrzehnte.
Chaos in Leitstelle und Informationslücken
Neben dem Betrieb fiel auch das Informationssystem von Bernmobil aus. Weder Internetportal noch Apps funktionierten zuverlässig. Lediglich über soziale Medien gab es vereinzelt Updates. Fahrgäste waren oft orientierungslos, während die Leitstelle mit zahlreichen Problemen und Entscheidungen überfordert war. Die Betriebseinstellung am Abend war eine der schwierigen Entscheidungen, die getroffen werden mussten. Bernmobil betonte jedoch, dass Sicherheit stets an erster Stelle stand.
Kritik an Autos und fehlenden Schneeketten
Bernmobil kritisierte den Individualverkehr, der den Winterdienst behinderte und die Situation verschärfte. Zusätzlich wurde das Fehlen von Schneeketten für Busse bemängelt. Trotz früherer Forderungen des Gemeinderats hatte Bernmobil keine Schneeketten im Einsatz. Dies begründete das Unternehmen mit logistischen Herausforderungen und möglichen Störungen im Betriebsablauf. Andere Verkehrsbetriebe, wie der RBS, setzten Schneeketten ein und konnten den Betrieb aufrechterhalten.
Blick nach vorn
Bernmobil will den Vorfall analysieren und Verbesserungsmöglichkeiten prüfen. Ob Schneeketten oder andere wintertaugliche Maßnahmen künftig umgesetzt werden, bleibt jedoch unklar. Die Verantwortung für die Ausfälle sieht das Unternehmen weiterhin größtenteils beim Individualverkehr.