Zunehmende Zwischenfälle in Basler Badis
In den Gartenbädern von Basel kommt es diesen Sommer vermehrt zu aggressivem Verhalten, Diebstählen und Regelverstößen, insbesondere durch junge Badegäste mit französischem Hintergrund. Das Gartenbad Bachgraben sei laut dem Basler Sportamt bereits seit Längerem betroffen, inzwischen habe sich die Problematik auch auf das Gartenbad St. Jakob ausgeweitet. Steve Beutler, Leiter des Sportamts, bestätigte gegenüber Baseljetzt, dass sich die Lage deutlich zugespitzt habe.
Massnahmenpaket: Sicherheitspersonal und Hausverbote
Um die Situation zu entschärfen, hat der Kanton Basel-Stadt mehrere Maßnahmen beschlossen:
- Aufstockung des Sicherheitspersonals in den Badis
- Erteilung von Hausverboten bei wiederholten Regelverstößen
- Prüfung von strengeren Kleidervorschriften, wie sie etwa in St. Louis (F) bereits gelten: Dort sind nur eng anliegende Badeanzüge erlaubt, um das Tragen von Unterwäsche unter der Badekleidung zu verhindern
Beutler betont:
„Wir wollen unsere Regeln konsequenter durchsetzen und notfalls Hausverbote aussprechen.“
Hygieneverstöße und Respektlosigkeit
Neben Pöbeleien falle auch mangelnde Hygiene negativ auf: Viele Gäste duschen nicht vor dem Schwimmen oder tragen Unterwäsche unter der Badehose. Das Sportamt stellt fest, dass das aggressive Verhalten in dieser Intensität bislang beispiellos sei.
Obwohl die Herkunft der auffälligen Badegäste nicht systematisch erfasst werde, beobachtet man laut Beutler eine Häufung bei jungen Männern aus dem Elsass, die sich in der Schweiz gewaltbereiter verhielten.
Polizei verzeichnet zehn Einsätze in fünf Wochen
Laut der Basler Zeitung wurde die Polizei allein im Gartenbad St. Jakob in den vergangenen fünf Wochen zehnmal zu Einsätzen gerufen. Die Gründe reichten von Streitigkeiten über Diebstahl bis hin zu Hausfriedensbruch. Marcel Wyss, Sprecher der Baselbieter Kantonspolizei, nennt als häufige Auslöser:
„Oftmals, aber nicht immer, französische Staatsbürger mit nordafrikanischem Hintergrund.“
Grosseinsatz Ende Juni
Besonders hervor stach ein Polizeigrosseinsatz Ende Juni nach einem Streit zwischen zwei Gruppierungen. Zehn Beamte waren im Einsatz. Zwar kam es dabei zu keiner Festnahme, doch wurde durch die sichtbare Polizeipräsenz deeskaliert. Die meisten Beteiligten verließen das Bad vor dem Eintreffen der Polizei.
Regelmäßige Patrouillen als Präventionsmaßnahme
Auch unabhängig von akuten Vorfällen werden laut Polizei regelmäßige Fußpatrouillen in den Sommermonaten durchgeführt – sowohl von der Kantonspolizei als auch von der Gemeindepolizei. Diese sollen für Ruhe und Ordnung sorgen und potenzielle Störer abschrecken.
Die Behörden reagieren nun mit einer klaren Strategie aus verstärkter Kontrolle und gezielter Prävention, um die Sicherheit und Aufenthaltsqualität in den Basler Gartenbädern zu gewährleisten.