Geldbußen wegen unzureichender Überwachung zweier Hochrisiko-Kunden
Die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA hat Barclays mit einer Geldstrafe von insgesamt 42 Millionen Pfund belegt. Der Großteil der Summe (etwa 39,3 Millionen Pfund) bezieht sich auf mangelhafte Kontrollen im Zusammenhang mit dem Unternehmen Stunt & Co des Unternehmers James Stunt sowie dessen geschäftlichen Beziehungen zu Fowler Oldfield, einem Juwelierbetrieb in Bradford, der später mit einem groß angelegten Geldwäschefall in Verbindung gebracht wurde.
Zwischen 2015 und 2021 erhielt Stunt & Co rund 46,8 Millionen Pfund von Fowler Oldfield. Obwohl Barclays bereits 2016 von den strafrechtlichen Ermittlungen gegen Fowler Oldfield erfuhr, überprüfte die Bank ihr eigenes Risiko erst 2020 – also vier Jahre später. Anlass war damals ein Bußgeld in Höhe von 264 Millionen Pfund gegen die NatWest-Bank wegen ähnlicher Verbindungen zu Fowler Oldfield, bei der unter anderem „schwarze Müllsäcke voller Bargeld“ in Filialen eingezahlt worden waren.
Weitere 3,1 Millionen Pfund Strafe wegen WealthTek-Fall
Zusätzlich wurde Barclays mit weiteren 3,1 Millionen Pfund bestraft, da sie ein Kundenkonto für die inzwischen insolvente Vermögensverwaltungsgesellschaft WealthTek eröffnet hatte, ohne ausreichend Informationen über deren Geldwäsche-Risiken einzuholen. Deren früherer Geschäftsführer John Dance wurde im Dezember 2024 wegen Betrugs und Geldwäsche in Höhe von über 64 Millionen Pfund angeklagt; der Prozess soll 2027 beginnen.
FCA kritisiert zögerliches Handeln der Bank
Therese Chambers, Co-Leiterin der FCA-Abteilung für Marktaufsicht und Strafverfolgung, betonte die Gefahren: „Schlechte Finanzkriminalitätskontrollen ermöglichen es Kriminellen, ihre illegalen Einnahmen zu waschen, und Betrügern, Konsumenten zu täuschen. Banken müssen Verantwortung übernehmen und bei offensichtlichen Risiken sofort handeln.“
Barclays betont Zusammenarbeit mit Behörden
Barclays erklärte, man sei „zutiefst verpflichtet im Kampf gegen Finanzkriminalität und Betrug“. Die Bank habe umfangreich mit der FCA kooperiert, selbstständig die Vorfälle geprüft, und eine freiwillige Zahlung an betroffene Kunden geleistet. Die FCA bestätigte, dass keine formale Verletzung der Geldwäschevorschriften festgestellt wurde. Barclays habe inzwischen seine Kontrollsysteme weiter gestärkt.