Viola Amherd kündigte zu Jahresbeginn ihren Rücktritt an. Viele Parteikolleginnen und -kollegen lobten sie damals für die Kampfjet-Beschaffung. Ständerat Benedikt Würth erklärte, sie habe geschafft, woran andere scheiterten. Auch Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter bezeichnete den F-35-Deal als großen Erfolg.
Selbst Parteichef Gerhard Pfister würdigte im Frühling ihre Rolle bei der schwierigen Abstimmung. Inzwischen schweigt die Partei zur Jet-Beschaffung – obwohl neue Recherchen zeigen, dass der Preis wohl deutlich steigen wird.
F-35 bleibt unerwähnt auf der Bühne
Bei der Delegiertenversammlung in Bern verabschiedete die Mitte-Partei Amherd offiziell. Pfister erwähnte zahlreiche Leistungen: die Aufstockung des Armeebudgets, das neue Sicherheitssekretariat, Sportförderung, die Ukraine-Konferenz und die Einigung mit der EU.
Nur der Kampfjet tauchte in seiner Rede nicht auf. Auch Amherd schwieg dazu auf dem Podium mit Nachfolger Martin Pfister. Erst zum Schluss sagte sie: „Ich habe immer nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet.“ Danach verließ sie kommentarlos die Bühne.
Parteiführung verteidigt den Rüstungsdeal
Pfister erklärte im Nachgang, dass hektische Tagespolitik Teil des Amts sei. Man müsse die USA beim Fixpreis zur Klärung auffordern, aber die Leistung Amherds anerkennen. Auch der neue Parteichef Philipp Matthias Bregy sieht in der Jet-Beschaffung einen Erfolg.
„Ohne Amherd hätten wir heute eine gefährliche Lücke in der Luftverteidigung“, sagte er. Dennoch blieb der F-35 bei der Versammlung ungewöhnlich still – ein bemerkenswerter Kontrast zur einstigen Euphorie.