Der sogenannte „Schüttelzug“ der SBB – der FV-Dosto-Doppelstockzug – könnte bald deutlich ruhiger fahren. Seit Jahren sorgt das Fahrzeug trotz moderner Ausstattung und mehr Sitzplätzen wegen seines ruckeligen Fahrverhaltens für Beschwerden bei Reisenden. Nun hat die SBB einen neuen Anlauf gestartet: Ein umgebauter FV-Dosto wurde im Frühjahr 2025 nach Velim in Tschechien gebracht, um dort mit modifizierten Drehgestellen getestet zu werden. Diese sollen das unangenehme Ruckeln verringern. Während konkrete Testergebnisse noch nicht veröffentlicht wurden, bezeichnet die SBB den Ablauf als „planmässig“.
Testfahrten und Entscheidung im Herbst 2025
Ende Juli kehrte der Zug in die Schweiz zurück und steht nun für weitere Tests zur Verfügung, bei denen Betrieb, Komfort und Zulassung geprüft werden. Im Herbst sollen zudem Fachpersonen und Mitarbeitende der SBB an Probefahrten teilnehmen. Ein Entscheid über eine mögliche flächendeckende Umrüstung der gesamten FV-Dosto-Flotte wird für Herbst 2025 erwartet. Dabei soll der Umbau im Rahmen regulärer Revisionen erfolgen.
Die Kosten für die Umrüstung sind umstritten: Die SBB spricht von einem „hohen zweistelligen Millionenbetrag“, während das Konsumentenmagazin „K-Tipp“ bis zu 250 Millionen Franken schätzt. Die Einführung des FV-Dosto war mit 1,9 Milliarden Franken die bisher grösste Investition der SBB in neues Rollmaterial – und wurde von technischen Problemen begleitet, die eine reibungslose Inbetriebnahme erschwerten. Ob die neue Lösung die bekannten Probleme endgültig beseitigen kann, wird sich im Herbst zeigen.