Eine Untersuchung der Universität Graz zeigt: Hochalpine Quellen liefern über das Jahr hinweg ausreichend Trinkwasser, doch der Klimawandel hinterlässt deutliche Spuren. Das Forschungsteam um Hydrologe Gerfried Winkler analysierte Abflussdaten von 27 Quellen zwischen 1997 und 2022 und verglich sie mit Wetteraufzeichnungen.
Längere Winterabflüsse, trockenere Herbste
Wärmere Winter sorgen dafür, dass Bergwasserspeicher länger gefüllt bleiben, was den Abfluss in der kalten Jahreszeit erhöht. Allerdings beginnt die Schneeschmelze im Frühjahr früher, sodass die Quellen im Sommer schneller versiegen. Besonders in Karstregionen nehmen Niedrigwasser-Ereignisse und trockene Herbstmonate zu.
Bedeutung für Wasserversorgung und Ökosystem
Der steigende Winterabfluss unterstützt die Stromerzeugung, während der Sommer-Rückgang langfristig Trinkwasserversorgung und ökologische Balance bedroht. Langfristige Messreihen und detaillierte Kenntnisse der Einzugsgebiete sind laut Winkler unerlässlich, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit präzise prognostizieren zu können.