In den USA hat die Zahl der Vergiftungsfälle durch aromatisierte Nikotinbeutel bei Kleinkindern stark zugenommen. Laut einer aktuellen Studie stieg die Zahl der gemeldeten Vorfälle bei Kindern unter sechs Jahren innerhalb von drei Jahren um mehr als 760 Prozent.
Zwei Todesfälle, zahlreiche Klinikaufenthalte
Wie die in der Fachzeitschrift Pediatrics veröffentlichte Untersuchung zeigt, mussten mehrere Kinder auf Intensivstationen behandelt werden. Zwei Kinder starben infolge der Nikotinaufnahme.
Nikotinbeutel – kleine, diskrete Päckchen mit Frucht- oder Minzgeschmack – werden immer beliebter, besonders unter Erwachsenen. Doch genau diese Geschmacksrichtungen machen sie für Kinder besonders gefährlich.
Verlockend, aber hochgiftig
„Da sie weder bitter schmecken noch wie Tabak riechen, spucken Kinder sie selten aus – im Gegenteil, sie sind neugierig und probieren sie“, sagt Dr. Molly O’Shea, Kinderärztin aus Michigan.
Auch wenn viele der Vorfälle glimpflich verliefen, registrierten die Forschenden 39 schwere medizinische Notfälle, darunter Krampfanfälle und Atemprobleme.
Experten raten zu Vorsicht im Haushalt
Die steigende Beliebtheit von Marken wie Zyn, verstärkt durch Social-Media-Kampagnen und prominente Fürsprecher, trägt zur Verbreitung bei – und damit auch zur wachsenden Gefahr für Kinder.
Gesundheitsexperten fordern Eltern auf, Nikotinprodukte niemals offen liegen zu lassen und sie keinesfalls in Anwesenheit von Kindern zu konsumieren.
„Kinder imitieren Erwachsene – sie sind neugierig, schnell und oft unberechenbar“, warnt O’Shea.
In den USA können sich besorgte Eltern rund um die Uhr an die Giftnotrufnummer 1-800-222-1222 wenden. Dort stehen medizinische Fachkräfte für eine sofortige Beratung bereit.