Elon Musk wollte Tesla-Robotaxis in Massen auf die Straßen bringen. Doch der Start Ende Juni in Austin lief holprig. Videos von Influencern zeigten Fahrten, bei denen die Autos Verkehrsregeln missachteten. Ein Wagen bog falsch ab, fuhr in den Gegenverkehr, andere hielten mitten auf der Kreuzung oder bremsten grundlos. Die US-Verkehrsbehörde NHTSA untersucht nun mehrere Vorfälle.
Musk feierte den Start trotzdem als Erfolg und versprach, Tesla werde schneller als je zuvor Millionen Robotaxis bauen. Doch der wackelige Start zeigt, wie sehr Tesla technischen Problemen hinterherfährt – vor allem im Vergleich zu Rivalen wie Waymo.
Musk bleibt bei Kamera-Strategie
Tesla setzt nur auf Kameras, um autonomes Fahren zu ermöglichen. Lidar und Radar lehnt Musk strikt ab, weil sie teuer seien. „Lidar ist lame“, sagte er 2019. Doch Fachleute warnen seit Jahren, dass Kameras bei Nebel, Dunkelheit oder Blendung zu wenig liefern. Waymo dagegen kombiniert Sensoren, Lidar und Kameras – und bleibt führend im Robotaxi-Rennen.
Mehrere tödliche Unfälle mit Teslas „Full Self Driving“-System zeigen, dass Musks Ansatz Risiken birgt. Klagen und Ermittlungen laufen. Anwalt Brett Schreiber sagt: „Jeder weiß, dass Radar, Lidar und Kameras zusammen nötig sind. Tesla ignoriert das – und Menschen sterben dafür.“
Waymo fährt Tesla davon
Waymo testet jahrelang, kartiert Städte detailliert und startet schrittweise. In San Francisco fuhren Waymos Autos lange ohne Passagiere zur Probe. Tesla dagegen wirft die Robotaxis sofort auf die Straße, ohne bekannt zu geben, wie intensiv getestet wurde.
Der Start in Austin erinnert an Ubers selbstfahrendes Pilotprojekt 2016 in San Francisco. Auch damals fehlten Genehmigungen – ein Uber-Wagen fuhr prompt über eine rote Ampel. Der Staat stoppte den Test nach einer Woche. Uber verkaufte sein Projekt später an Konkurrenten.
Tesla hatte in Texas keine Genehmigung, weil es bis September gar kein Genehmigungsverfahren gibt. Doch Musk drückt aufs Tempo: Schon seit 2016 verspricht er Robotaxis – nun rollten erstmals Teslas ohne Fahrer durch Austin. Doch ob aus Musks „Alles nur mit Kameras“-Plan je eine sichere Massenlösung wird, bleibt mehr als fraglich.