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EU will bei Handelszank mit USA nur fertige Flugzeuge treffen

by Verena Steinberger
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Berlin und Paris gegen Zölle auf Ersatzteile

Die deutsche und französische Luftfahrtindustrie sprechen sich deutlich gegen Strafzölle auf Flugzeugteile aus. Stattdessen befürworten sie, dass die EU bei einem Scheitern der Gespräche mit den USA nur komplett montierte Flugzeuge und Helikopter mit Gegenzöllen belegt. Das geht aus einer Stellungnahme des deutschen Luftfahrtverbands BDLI hervor. Ersatzteile und wichtige Komponenten sollen explizit verschont bleiben, um die stark verflochtenen transatlantischen Lieferketten nicht zu gefährden.

Die Haltung deckt sich mit der von Airbus-Chef Guillaume Faury, der auch dem französischen Verband GIFAS vorsteht. Auch die französische Regierung soll sich laut Berichten dieser Linie angeschlossen haben.


EU-Zollliste umfasst US-Waren im Wert von 95 Milliarden Euro

Die EU-Kommission hat bereits eine umfangreiche Liste von US-Produkten erstellt, auf die im Streitfall Strafzölle verhängt werden könnten. Flugzeuge gehören zu den besonders sensiblen Produkten. Die Liste wurde bis zum 10. Juni zur Konsultation freigegeben und wartet nun auf die Zustimmung der EU-Mitgliedstaaten.

Im Hintergrund steht wachsender Druck aus Washington. Die Trump-Regierung fordert deutlich höhere Verteidigungsausgaben der EU-Staaten und droht bei ausbleibender Einigung mit einer drastischen Ausweitung bestehender Strafzölle – etwa auf bis zu 50 % für alle EU-Waren.


Gemeinsame Produktion macht harte Maßnahmen riskant

Der europäisch-amerikanische Flugzeugbau ist eng miteinander verwoben. Das zeigt etwa das LEAP-Triebwerk, das sowohl in Boeing- als auch Airbus-Modellen steckt. Es wird gemeinsam vom US-Konzern General Electric und dem französischen Unternehmen Safran produziert.

Vor diesem Hintergrund warnen Branchenvertreter vor schwerwiegenden Folgen einer Eskalation. Die EU-Verhandlungsführer setzen daher auf gezielte Maßnahmen, die den Dialog mit den USA nicht vollständig zum Erliegen bringen. Weitere Gespräche auf Ministerebene sind für diese Woche in Washington geplant.

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