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Gemeinden im Visier: Warum Hacker leichtes Spiel haben

by Jasmin Gloor
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Angriff in Zollikofen wird zum Wendepunkt

Daniel Bichsel erinnert sich genau an den Morgen des Angriffs. Die Computer funktionierten nicht mehr. Mitarbeitende kamen nicht in ihre Konten. Telefonverbindungen waren gestört. Die Gemeinde Zollikofen wurde gehackt – im November 2023. Damals hatte die Cybersicherheit dort kaum Gewicht.

So wie Zollikofen damals geht es heute vielen Gemeinden. Jede zweite ist schlecht geschützt. Eine nationale Umfrage zeigt erschreckende Zahlen. Ein Drittel kennt das eigene IT-Inventar nicht. Sie wissen nicht, welche Systeme sie verteidigen müssen.

Manuela Sonderegger vom Bundesamt für Cybersicherheit kennt das Problem. Viele Verwaltungen hinken hinterher. Der Bund verteilt seit Jahren Notfallkonzepte und Informationen. Trotzdem bleiben viele Strukturen anfällig.

Kleine Teams, große Verantwortung

Alexander Sollberger vom Verein Myni Gmeind kennt die Realität kleiner Verwaltungen. In Teams mit wenigen Mitarbeitenden fehlt die Zeit. Niemand hat Kapazitäten für komplexe IT-Themen. Cybersicherheit wird zur Nebensache.

Deshalb rät er zur Zusammenarbeit zwischen Gemeinden. Doch das klappt oft nicht. Persönliche Eitelkeiten blockieren gemeinsame Lösungen. Manche Verwaltungen akzeptieren keine Hilfe von Nachbarn. Der Wille zur Kooperation wächst nicht weiter.

Cybersicherheit bleibt für viele ein abstraktes Thema. Funktionierende IT fällt nicht auf. Politisch bringt sie keinen Gewinn. Erst bei einem Angriff reagieren Verwaltungen. Dann landet Cyberschutz plötzlich ganz oben auf der Agenda.

Nach dem Schaden kommt die Vorsorge

Zollikofen war vor dem Angriff ungeschützt. Heute läuft vieles anders. Die Gemeinde hat ihre Systeme gestärkt. Hacker kamen damals über den Mailserver. Jetzt verhindern strengere Anmeldeverfahren einen solchen Zugriff.

Die Verwaltung führt regelmäßig Sicherheitstests durch. Sie lässt gezielt nach Schwachstellen suchen. Mitarbeitende müssen Schulungen absolvieren. Sie erkennen heute Risiken schneller und handeln bewusster.

Diese Maßnahmen kosten Zeit und Geld. Doch sie stärken die digitale Verteidigung entscheidend. Gemeinden, die vorsorgen, reduzieren ihre Angriffsfläche deutlich. Vorbereitung schützt besser als Reaktion.

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