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BBC plant Bezahlmodelle für US-Nutzer: Neue Finanzstrategie im Fokus

by Katharina Eberharter
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Die BBC prüft derzeit Pläne, mit denen amerikanische Nutzer künftig für den Zugang zu journalistischen Inhalten zahlen könnten. Ziel ist es, die Einnahmen außerhalb des Vereinigten Königreichs zu steigern – insbesondere in den USA, die als zentraler Wachstumsmarkt gelten.

BBC setzt auf US-Markt wegen sinkender Einnahmen

Seit Jahren kämpft die BBC mit sinkenden Lizenzgebühren – allein im vergangenen Jahr ging die Zahl der Gebührenzahler um 500.000 zurück. Streaming-Dienste wie Netflix und YouTube ziehen immer mehr Publikum an, während die reale Kaufkraft der Rundfunkgebühr (aktuell 174,50 £ jährlich) seit 2010 kontinuierlich schrumpft.

Angesichts dieser Entwicklung verstärkt die BBC ihre internationalen kommerziellen Aktivitäten. Insbesondere der US-Markt mit seiner fragmentierten Medienlandschaft und der zunehmenden politischen Polarisierung gilt als Chance. Die BBC sieht ihre unparteiische Berichterstattung als attraktives Gegengewicht zu bestehenden US-Angeboten.

USA: zweitgrößter Markt, bisher ohne Bezahlschranken

Trotz bestehender US-Präsenz – unter anderem durch BBC.com und eine expandierte Redaktion in Washington – zahlen amerikanische Nutzer bislang nichts für den Zugriff auf Inhalte. Dies könnte sich nun ändern. Interne Überlegungen umfassen Modelle mit Bezahlschranken, freiwilligen Beiträgen (nach dem Vorbild von PBS) oder differenzierten Zugängen zu Premiuminhalten.

Die BBC betont jedoch, dass solche Modelle ausschließlich außerhalb des Vereinigten Königreichs Anwendung finden sollen. In Großbritannien selbst bleibt die Organisation bei ihrer klaren Ablehnung eines werbefinanzierten oder abonnementbasierten Modells.

Digitale Investitionen und strukturelle Anpassungen

Unter Generaldirektor Tim Davie, dem früheren Chef von BBC Studios, wurden bereits Werbeerlöse über BBC.com und die App in den USA generiert. Seit dem Relaunch der Website Ende 2023 und der Überarbeitung der App ist die Zahl der Nutzer deutlich gestiegen. Inzwischen erreicht BBC.com weltweit 130 Millionen Menschen – 67 Millionen davon allein in Nordamerika.

Trotz dieser Digitaloffensive sanken die BBC-Gesamteinnahmen im vergangenen Jahr um 12 % auf 1,84 Milliarden Pfund. Gründe dafür waren ein Rückgang der Fernsehproduktion nach der Pandemie sowie hohe Investitionen in digitale Plattformen.

Fazit

Mit Blick auf die anstehende Verlängerung ihrer königlichen Charta im Jahr 2027 steht die BBC unter Druck, ihre Einnahmestrategie zu modernisieren. Eine Einführung kostenpflichtiger Zugänge für US-Nutzer könnte helfen, neue Finanzquellen zu erschließen – ohne dabei das gebührenfinanzierte Modell im Vereinigten Königreich anzutasten. Die nächsten Jahre dürften entscheidend sein für die internationale Ausrichtung des britischen Senders.

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