Hollywood-Riesen werfen Midjourney massenhaftes Kopieren ikonischer Figuren vor
Die Medienkonzerne Disney und Universal haben eine Urheberrechtsklage gegen das KI-Unternehmen Midjourney eingereicht. Der in Los Angeles erhobenen Klage zufolge habe die Firma „unzählige Kopien“ geschützter Figuren wie Darth Vader, Elsa, die Minions oder Buzz Lightyear ohne Genehmigung erstellt und verbreitet.
Die Kläger bezeichnen Midjourney als „bodenlosen Abgrund der Plagiatskultur“ und werfen dem Unternehmen vor, sich an ihrem geistigen Eigentum zu bereichern, ohne selbst kreative oder finanzielle Investitionen geleistet zu haben.
Klage zielt auf sofortige Unterlassung und Schadenersatz
Die Studios fordern eine gerichtliche Verfügung, um Midjourney an der weiteren Verbreitung von KI-generierten Inhalten zu hindern, die Figuren aus Disney- und Universal-Produktionen enthalten. Zudem verlangen sie nicht näher bezifferte Schadenersatzleistungen.
Laut Klageschrift ignorierte Midjourney bereits frühere Aufforderungen, technische Schutzmaßnahmen gegen Urheberrechtsverletzungen einzuführen, und veröffentlichte stattdessen weitere KI-Versionen mit noch höherer Bildqualität.
Training auf Basis illegal gescrapter Daten
Midjourney-Chef David Holz hatte 2022 gegenüber Forbes eingeräumt, dass die Trainingsdaten des Systems durch ein „großes Scraping des Internets“ gesammelt wurden. Auf die Frage, ob urheberrechtlich geschützte Inhalte berücksichtigt oder genehmigt wurden, sagte Holz: „Es gibt keine wirkliche Möglichkeit, bei hundert Millionen Bildern zu wissen, woher sie stammen.“
Disney und Universal stützen ihre Vorwürfe auf eine Vielzahl von Beispielen: Von Iron Man und Yoda bis zu Shrek und Po aus Kung Fu Panda seien sämtliche berühmten Figuren in Midjourney-Outputs klar erkennbar reproduziert worden.
Teil einer größeren juristischen Welle gegen KI-Firmen
Der Fall reiht sich in eine wachsende Serie von Gerichtsverfahren gegen KI-Unternehmen ein, in denen es um die illegale Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte für das Training von KI-Modellen geht. Zuvor hatten u. a. die New York Times, Buchautoren, Musiklabels und Bildkünstler gegen OpenAI, Meta, Stability AI und andere Anbieter geklagt.
Midjourney erzielte laut Klageschrift allein 2023 300 Millionen US-Dollar Umsatz durch kostenpflichtige Abos. Es ist nicht das erste Mal, dass dem Unternehmen vorgeworfen wird, urheberrechtlich geschützte Werke ungefragt als Trainingsdaten verwendet zu haben. Ein entsprechender Künstlerprozess ist weiterhin anhängig.
Die Klage von Disney und Universal markiert eine neue Eskalationsstufe, da sie den Einsatz von KI im visuellen und audiovisuellen Bereich ins Zentrum der urheberrechtlichen Auseinandersetzung rückt.