Polen und Portugal eröffneten den Pride-Monat am Samstag mit farbenfrohen Demonstrationen in mehreren Städten.
Beide Länder nutzten die Paraden, um Sichtbarkeit zu schaffen und politische Veränderungen einzufordern.
Juni gilt weltweit als Pride-Monat – mit Paraden, Kundgebungen und Veranstaltungen für die Rechte der LGBTQ+ Community.
In Lissabon zogen Tausende durch die Innenstadt, in Polen marschierten Menschen in Gdańsk und Wrocław für mehr Akzeptanz.
Polens LGBTQ+-Bewegung trotzt politischem Gegenwind
In Polen fanden die Märsche nur eine Woche nach der Wahl des nationalkonservativen Karol Nawrocki statt.
Gdańsk, Gdynia und Sopot vereinten sich zum „Tri-City Equality March“, während Wrocław zum 17. Mal marschierte.
Hochrangige Politikerinnen wie Ministerin Agnieszka Dziemianowicz-Bąk und Gdańsks Bürgermeisterin Agnieszka Dulkiewicz nahmen teil.
LGBTQ+-Aktivistin Marta Magott nannte die Parade ein Symbol für Freiheit, Solidarität und Gleichheit.
Laut ILGA-Europe bleibt Polen eines der schwierigsten Länder für LGBTQ+ Menschen in der EU.
Trotz Regierungwechsel 2023 zeigt sich laut Rainbow Map bislang kaum Fortschritt.
Portugals Community demonstriert gegen rechte Hetze
In Lissabon begann der 26. Pride-Marsch am Samstag um 16:30 Uhr am Marquês de Pombal.
Das Motto „Widerstehen, nicht nur existieren“ stand im Fokus der Protestierenden.
ILGA Portugal warnte vor wachsendem Hass und Angriffen auf Demokratie und Rechte durch rechte Parteien.
Die Gruppe erinnerte an die Zeit der Diktatur, als das Regime Homosexuelle verfolgte und verleugnete.
Parteichefin Mariana Mortágua sprach von zunehmender Bedrohung durch extreme Rechte ohne ausreichenden Schutz durch die Regierung.
Hélder Bértolo vom Organisationsteam sagte, Menschenrechte würden in Ländern wie Ungarn und Polen bereits abgebaut.
Auch Länder wie Deutschland und die Niederlande entwickeln sich laut Bértolo in eine gefährliche Richtung.
Die Gleichstellungskommission CIG marschierte erstmals gemeinsam mit 18 LGBTQ+-Organisationen mit.