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Wut nach Tod eines Mannes bei Polizeieinsatz in Lausanne

by Jasmin Gloor
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Demonstrierende fordern lückenlose Aufklärung und Konsequenzen

Etwa 1000 Menschen versammelten sich am Samstag in Lausanne, um gegen Polizeigewalt zu protestieren. Anlass war der Tod des 39-jährigen Nigerianers Kenechukwu E. nach einer Polizeikontrolle. Der Vorfall ereignete sich am 25. Mai im Stadtzentrum. Die Demonstrierenden verlangten eine Untersuchung durch eine ausserkantonale Staatsanwaltschaft. Sie forderten auch die sofortige Suspendierung der beteiligten Beamten. Überwachungsvideos sollten gesichert und Nachbarn umfassend befragt werden. Viele sprachen von einem wiederholten Muster tödlicher Polizeieinsätze im Kanton Waadt.

Familie erhebt schwere Vorwürfe und fordert Gerechtigkeit

Kenechukwus älterer Bruder Henry äußerte sich in der Zeitung Punch zum Vorfall. Er sagte, sein Bruder habe zwei Kinder gehabt und sei verheiratet gewesen. Kenechukwu habe über zehn Jahre in der Schweiz gearbeitet und gelebt. Er besaß eine gültige portugiesische Aufenthaltserlaubnis und ein Schengen-Visum. Diese Dokumente erlaubten ihm das Reisen in die Schweiz. Laut Henry habe ihm ein Video der Festnahme gezeigt, wie verzweifelt sein Bruder gewesen sei. Am Ende sei Kenechukwu reglos am Boden gelegen. Henry nannte das Vorgehen der Polizei „barbarisch“. Die Familie beauftragte einen Anwalt mit der Prüfung juristischer Schritte. Kenechukwu soll in Nigeria bestattet werden.

Ermittlungen gegen Beamte laufen – Verband weist Kritik zurück

Gegen vier Beamte wurde ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eröffnet. Das bestätigte der Verband der Polizeibeamten von Lausanne. Die Organisation kritisierte jedoch die öffentliche Berichterstattung als voreilig und belastend. Sie verwies auf die Amtsgeheimnisse, die eine offene Kommunikation verhindern würden. Laut Polizei soll Kenechukwu wegen Verdachts auf Drogenhandel kontrolliert worden sein. Während der Kontrolle floh er und leistete später Widerstand. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, brachten ihn die Polizisten zum Posten. Dort klagte er über Unwohlsein und verlor das Bewusstsein. Trotz Reanimationsversuchen starb er noch am selben Abend. Die Behörden ordneten eine Autopsie an, die Ermittlungen dauern an. Alle Beteiligten wurden bereits befragt.

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