Die IV verzeichnet 7399 junge Erwachsene mit Renten wegen psychischer Erkrankungen.
Zwei Drittel aller IV-Beziehenden unter 25 Jahren leiden an psychischen Problemen.
Diese hohe Zahl alarmiert nun auch die IV-Stellen-Konferenz (IVSK).
Vizepräsident Thomas Pfiffner forderte gegenüber der «Rundschau» konkrete Änderungen.
Er will unter 30-Jährigen künftig keine IV-Rente mehr auszahlen.
Stattdessen soll die IV eine reduzierte Unterstützung gewähren.
Diese soll an Bedingungen wie Therapie oder Integrationsprogramme geknüpft sein.
Pfiffner erklärte, die IV wolle Betroffene aktiv begleiten.
Sie will die Akten offenhalten und ein Case-Management aufbauen.
So bleibt die Verbindung zur Arbeitswelt erhalten.
Befristete Renten statt Dauerunterstützung
Pfiffner sieht auch im Rentensystem grundsätzliche Schwächen.
Heute kehren Beziehende mit IV-Rente kaum zurück ins Berufsleben.
Die IV kann derzeit nur unbefristete Renten gewähren.
Diese Praxis will die IVSK ändern.
Pfiffner schlägt vor, Renten künftig auf drei Jahre zu befristen.
Danach soll eine Überprüfung erfolgen.
Heute lässt sich eine IV-Rente kaum wieder aufheben.
Die IV braucht einen belegbaren Gesundheitsfortschritt.
Viele Betroffene kooperieren dabei nicht ausreichend.
Pfiffner betont, dass eine zeitlich begrenzte Rente neue Perspektiven schafft.
Wer weiß, dass die Rente endet, plant anders.
Reformvorschläge gehen an den Bundesrat
Die IVSK legte dem Bundesrat zwei zentrale Vorschläge vor.
Sie will junge Erwachsene stärker fördern und gleichzeitig kontrollieren.
Zudem fordert sie ein befristetes Rentensystem für alle Altersgruppen.
Der Bundesrat will voraussichtlich noch vor dem Sommer darüber beraten.
Ziel ist eine umfassende Revision der Invalidenversicherung.
Diese soll langfristig Erwerbschancen erhöhen und Abhängigkeiten verringern.