Städte in der Schweiz erneuern aktiv ihren Baumbestand.
Sie setzen verstärkt auf Arten, die Hitze und Trockenheit besser überstehen.
Die klimatischen Veränderungen lassen Bäume früher und länger blühen.
Dadurch steigt die Gesamtmenge an Pollen in den Städten spürbar an.
Die Auswahl geeigneter Baumarten spielt bei Neupflanzungen deshalb eine wichtige Rolle.
Trotzdem bleibt die Pollenallergenität ein eher zweitrangiges Kriterium.
Neue Bäume für ein verändertes Stadtklima
Viele Städte ersetzen ältere Bäume durch neue, klimaangepasste Arten.
Diese Bäume trotzen hohen Temperaturen und längeren Trockenperioden besser.
Das wärmere Klima verändert jedoch auch die Blühzeiten der Pflanzen.
Bäume produzieren nicht nur früher, sondern auch deutlich mehr Pollen als früher.
Die Baumwahl beeinflusst daher direkt die Luftqualität und das Wohlbefinden der Bevölkerung.
Trotzdem stehen bei der Auswahl andere Aspekte stärker im Vordergrund.
Allergien spielen nur eine untergeordnete Rolle
Studien zeigen, dass Birken, Eichen und Eschen starke Allergieauslöser sind.
Diese Arten erhöhen das Risiko für Heuschnupfen und Atemwegserkrankungen deutlich.
Linden, Ahorne, Ulmen oder Elsbeeren haben ein geringeres Allergenpotenzial.
Zugleich erfüllen sie die Anforderungen an klimaresistente Stadtbäume.
Städte wie Basel pflanzten 2024 gezielt Elsbeeren entlang des Rheins.
Solche Maßnahmen sollen Klimaresilienz und geringe Allergenbelastung vereinen.
Stadtplanung setzt klare Prioritäten
Allergierisiken spielen bei der Auswahl neuer Bäume nur eine untergeordnete Rolle.
Nadia Ramseier vom Allergiezentrum Schweiz nennt hier die Stadt Bern als Beispiel.
Dort berücksichtigen Planer zwar die Pollenallergenität, sie bleibt aber nur ein Aspekt von vielen.
Im Vordergrund stehen die Widerstandskraft gegen Hitze und die Förderung der Biodiversität.
Auch der Pflegeaufwand der Bäume beeinflusst die Entscheidungen der Stadtplaner.
Luzern wägt ähnliche Kriterien ab und verzichtet bislang auf Einschränkungen bei der Baumwahl.
Pollenbelastung nimmt in Städten spürbar zu
Beobachtungen bestätigen eine steigende Pollenbelastung in vielen Städten.
Die Menge an Baumpollen sowie die Zahl der Belastungstage haben deutlich zugenommen.
Wer stark allergene Arten pflanzt, verstärkt diese Entwicklung zusätzlich.
Die Baumartenauswahl beeinflusst langfristig das Stadtklima und die Gesundheit der Bürger.
Dennoch bleibt der Fokus weiterhin auf der Klimatauglichkeit und nicht primär auf dem Allergierisiko.