Der österreichische Baukonzern Strabag SE meldete volle Auftragsbücher und einen Auftragsbestand von 25,36 Milliarden Euro.
Das bedeutet ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Neo-CEO Stefan Kratochwill, seit über 20 Jahren im Unternehmen tätig, sprach von einer stabilen Auslastung bis 2026.
Strabag erzielte 2023 das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um 21 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro.
Der Nettogewinn wuchs um fast ein Drittel auf 823 Millionen Euro.
„Strabag steht stark da. Wir haben die richtigen Menschen, Mittel und eine klare Strategie“, erklärte Kratochwill.
Er betonte, dass Strabag 2024 bedeutende Meilensteine der Strategie 2030 umgesetzt habe.
Kratochwill erinnerte an seinen verstorbenen Vorgänger Klemens Haselsteiner, der die Strategie maßgeblich mitgestaltet hatte.
„In dieser Zeit ist die Strabag-Familie noch enger zusammengerückt“, fügte er hinzu.
Neue Märkte und Infrastrukturprojekte stärken Strabags Position
Im März 2025 schloss Strabag die Übernahme der Georgiou-Group in Australien erfolgreich ab.
Kratochwill erklärte, Strabag wolle damit seine Präsenz im angelsächsischen Raum gezielt ausbauen.
Mit dem Kauf diversifiziert Strabag ihr Länder-Portfolio und erhöht ihre Resilienz langfristig.
Durch die Übernahme verdoppelte sich der Auslandsanteil außerhalb Europas auf neun Prozent.
Strabag plant für 2025 eine Bauleistung von 21 Milliarden Euro, nach 19,2 Milliarden im Vorjahr.
Finanzvorstand Christian Harder berichtete, dass Verluste in Österreich und Ungarn durch starkes Wachstum kompensiert wurden.
Polen verzeichnete dabei das stärkste Wachstum mit einem Plus von 28 Prozent.
Wohnbau macht nur sechs Prozent der Gesamtleistung aus und bleibt nebensächlich.
Mehr als 50 Prozent entfallen auf Infrastrukturprojekte, die Strabag als Rückgrat ihres Portfolios bezeichnet.
Strabag bleibt Marktführer in Deutschland und setzt klare Bedingungen für Ukraine-Rückkehr
Deutschland bleibt Strabags wichtigster Markt mit 11 bis 12 Milliarden Euro Auftragsbestand.
Strabag will vom 500-Milliarden-Euro-Programm für Infrastrukturmodernisierung in Deutschland profitieren.
Kratochwill erwartet erste Projekte aus dem Sondervermögen frühestens 2026.
Er forderte schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, um das Modernisierungspaket wirksam umzusetzen.
In Deutschland müssen rund 16.000 marode Brücken erneuert werden.
Strabag beschäftigt dort 40.000 der weltweit fast 80.000 Mitarbeiter und hält die Marktführerschaft.
In der Ukraine pausierte Strabag seit 2021 ihre Aktivitäten.
Eine Rückkehr macht das Unternehmen von drei klaren Bedingungen abhängig:
Nachhaltiges Kriegsende, stabile Regierung und gesicherte Finanzierung müssen gewährleistet sein.
Compliance-Standards müssen dabei Strabags hohen Ansprüchen entsprechen, betonte Kratochwill.