Nach drei Rennen in der neuen Formel-1-Saison gilt der Große Preis von Bahrain als echter Härtetest für die Titelanwärter. Während sich McLaren anschickt, in der Wüste zu dominieren, kämpft Max Verstappen darum, den Anschluss zu halten.
Favoritenrolle für McLaren – trotz schlechter Vergangenheit
Der Sakhir Circuit zählt bislang nicht zu McLarens Erfolgsstrecken. In den letzten Jahren tat sich das Team dort schwer. Doch dieses Jahr deutet sich ein Wandel an: Schon beim Saisonstart zeigte das Auto beim Testen in Bahrain eine starke Pace. Danach folgten beeindruckende Siege durch Lando Norris in Australien und Oscar Piastri in China.
Auch wenn Verstappen zuletzt in Japan mit einer perfekten Runde die Pole sicherte und das Rennen souverän gewann, waren die Bedingungen in Suzuka eher außergewöhnlich – mit kaum Reifenverschleiß und kaum Überholmöglichkeiten. In Bahrain dagegen, bei Hitze und hoher Reifenabnutzung, könnte McLarens schonende Fahrweise den entscheidenden Vorteil bringen.
„Dies war in den letzten Jahren nie eine gute Strecke für uns“, sagte Oscar Piastri. „Aber wir sind so zuversichtlich wie noch nie. Wir haben die Chance, das Rennen zu gewinnen.“
Verstappen bleibt gefährlich – McLaren muss clever agieren
Verstappen liegt nur einen Punkt hinter Norris in der WM-Wertung. Trotz Schwierigkeiten mit dem Red Bull bleibt der Niederländer im Rennen – auch wenn ein erneuter Sieg in Bahrain ein kleines Wunder wäre. Für ihn ist entscheidend, den Rückstand auf die McLarens möglichst gering zu halten.
McLaren wiederum muss beweisen, dass es nicht nur schnell ist, sondern auch strategisch klug handeln kann. In Japan wurde das Team für seine zurückhaltende Taktik kritisiert. Norris, der dort Zweiter wurde, meinte: „Ich will Rennen gewinnen, nicht auf Platz zwei ankommen. Wir hätten mutiger sein können.“
Auch der Verzicht darauf, Piastri auf Verstappen ansetzen zu lassen, wurde intern diskutiert. Trotzdem betont Teamchef Andrea Stella, dass zwei konkurrenzfähige Fahrer eher ein Vorteil als ein Nachteil seien. Beide pushen sich gegenseitig – auch wenn sie sich gegenseitig Punkte wegnehmen.
Trainingsbestzeiten setzen Ausrufezeichen
In den ersten Trainingssessions in Bahrain dominierte McLaren klar. Norris lag in der ersten Session zwei Zehntel vor Gasly, während Piastri im zweiten Durchgang sogar eine halbe Sekunde schneller als George Russell war. Verstappen landete abgeschlagen auf Rang sieben – mit acht Zehnteln Rückstand.
Sollte McLaren diese Form im Rennen bestätigen, wäre das ein starkes Signal an die Konkurrenz – und möglicherweise der Auftakt zu einem spannenden Titelduell zwischen zwei Teamkollegen.