Rekordurteil gegen Bayer in den USA
Ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Georgia hat Bayer zu einer Entschädigungszahlung von über zwei Milliarden US-Dollar verurteilt. Ein Mann machte das Unkrautvernichtungsmittel Roundup für seine Krebserkrankung verantwortlich.
Die Summe zählt zu den höchsten, die bisher in einem Glyphosat-Prozess verhängt wurden. Bayer kündigte sofort Berufung an. Die Erfahrung zeigt: In ähnlichen Fällen wurde die Strafe später oft deutlich reduziert.
Bereits im Januar hatte ein Gericht in Philadelphia Bayer zu 2,25 Milliarden Dollar verurteilt – später reduzierte sich die Summe auf 400 Millionen.
Klagewelle wächst weiter
Die juristischen Probleme rund um Glyphosat reißen nicht ab. Seit der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 ist Bayer mit einer stetig wachsenden Anzahl an Klagen konfrontiert.
Zuletzt stieg die Zahl der Fälle um rund 4.000 auf etwa 181.000 an. Noch rund 67.000 Verfahren sind ungeklärt. Zwar konnte Bayer 17 der letzten 25 Prozesse gewinnen, doch jeder neue Rückschlag kann teuer werden.
Besonders kritisch: Die Fälle ziehen sich über Jahre hinweg. Ein Ende ist derzeit nicht absehbar.
Aktienkurs reagiert empfindlich auf Urteil
Die Nachricht vom Milliardenurteil ließ den Aktienkurs des Konzerns am Montag deutlich einbrechen.
Marktbeobachter Jürgen Molnar von RoboMarkets erklärte: „Diese Prozesse bleiben ein Dauerproblem. Das belastet das Vertrauen der Anleger.“
Auch andere Analysten sehen Bayer weiterhin in einer schwierigen Lage. Ohne eine umfassende Einigung oder klare Urteile dürfte die Unsicherheit bestehen bleiben.
Bayer selbst betont, sich auch in Zukunft entschieden gegen unbegründete Vorwürfe verteidigen zu wollen. Doch der öffentliche Druck nimmt zu – und der Markt reagiert zunehmend nervös.