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Ausnahmezustand in Bern: Rockerprozess sorgt erneut für Spannungen

by Jerry Jackson
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Großaufgebot der Polizei zum Schutz der Verhandlung

Ab Montag, 29. Januar, steht Bern erneut im Fokus eines brisanten Gerichtsverfahrens. Acht Rocker, die gegen ihre Schuldsprüche aus dem Jahr 2022 Berufung eingelegt haben, werden vor dem Obergericht angehört. Die Polizei plant ein Großaufgebot, um mögliche Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Motorrad-Clubs (MCs) „Hells Angels“, „Broncos“ und „Bandidos“ zu verhindern. Bereits 2022 war es während des ersten Prozesses zu gewaltsamen Tumulten vor dem Gerichtsgebäude gekommen.

Während des viertägigen Prozesses werden Sicherheitsvorkehrungen rund um das Amtshaus in Bern verstärkt. Das Gebiet wird abgesperrt, und es ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Aufgrund der zusätzlichen Belastung schließt die Kantonspolizei Bern vorübergehend die meisten Polizeiwachen im Kanton. Geöffnet bleiben lediglich die Wachen in Bern-Waisenhaus, Biel, Moutier, Interlaken und Thun.

Eskalation der Rocker-Fehde 2019

Der Hintergrund des Prozesses liegt in einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen den MCs im Jahr 2019. Damals eskalierte ein Konflikt in Belp, als die Bandidos ihr erstes Clublokal in der Schweiz eröffnen wollten. Dies wurde von den Hells Angels, die in der Schweiz bereits etabliert sind, als Provokation gewertet. Es kam zu einem massiven Aufeinandertreffen, bei dem Schüsse fielen und mehrere Personen schwer verletzt wurden.

Die Polizei nahm damals 34 Personen fest und beschlagnahmte zahlreiche Waffen, darunter ein Sturmgewehr, Pistolen und eine Pumpgun. Laut Anklage wollten die Hells Angels ursprünglich nur einschüchtern, doch die Situation geriet außer Kontrolle und endete in einem blutigen Kampf.

Urteil und Berufungsverhandlung

Im Jahr 2022 wurden 17 der 22 Angeklagten verurteilt. Der Hauptangeklagte erhielt eine Freiheitsstrafe von acht Jahren, ist jedoch nicht Teil des nun startenden Berufungsprozesses. Die acht Berufungsführer hoffen, ihre Strafen abzumildern oder die Schuldsprüche anzufechten. Die Verhandlung ist auf vier Tage angesetzt, und das Urteil wird am 13. Februar erwartet.

Der Ausgang des Prozesses bleibt ungewiss, doch die Polizei bereitet sich auf mögliche neue Auseinandersetzungen vor. Mit strengen Sicherheitsmaßnahmen soll die öffentliche Ordnung gewährleistet werden. Ob der Prozess friedlich verläuft oder erneut eskaliert, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.

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