Die Aktien europäischer Automobilhersteller fielen am Dienstag deutlich, nachdem der designierte US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte, mit hohen Zöllen auf Produkte aus Mexiko, Kanada und China gegen die USA vorzugehen. Diese Drohungen belasten vor allem die europäischen Automobilunternehmen, die stark auf den US-Markt angewiesen sind.
Die Volkswagen-Aktien sanken um 2,26 % auf 80,40 €, während die Stellantis-Aktien um 4,54 % auf 12,24 € zurückgingen. Trump plant eine 25-prozentige Steuer auf alle Produkte aus Mexiko und Kanada sowie eine 10-prozentige Steuer auf Waren aus China. Diese Zölle könnten insbesondere europäische Autohersteller wie Volkswagen und Stellantis treffen, die einen erheblichen Teil ihrer Fahrzeuge in die USA exportieren.
Auch andere Unternehmen wie der französische Autozulieferer Valeo (-2,54 %) und BMW (-1,36 %) erlebten Kursverluste. Europa exportierte 2023 Waren im Wert von rund 502,3 Milliarden Euro in die USA, wovon ein Großteil auf Maschinen und Fahrzeuge entfällt. Ein großflächiger Zollkrieg könnte die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Autohersteller auf dem US-Markt erheblich beeinträchtigen.
Wirtschaftsexperten warnen, dass die geplanten Zölle das Wirtschaftswachstum in Europa um bis zu 1,5 % verringern und einen Verlust von bis zu 260 Milliarden Euro zur Folge haben könnten. Diese Entwicklung könnte insbesondere Exportnationen wie Deutschland und die Niederlande hart treffen.
Angesichts der drohenden negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft könnte die Europäische Zentralbank (EZB) gezwungen sein, ihre Zinspolitik drastisch zu ändern, während die US-Notenbank möglicherweise weiterhin die Zinsen anhebt. Dies würde eine Divergenz der Geldpolitik zwischen Europa und den USA zur Folge haben und den Euro schwächen.
Die europäische Autoindustrie steht somit vor einer ungewissen Zukunft, da die Auswirkungen von Trumps Zöllen weit über den Automobilsektor hinausgehen könnten.