Ein Mann erhielt 4.000 Franken von einem Fremden und überwies 1.500 Franken weiter. Nun wurde er wegen Geldwäsche zu einer bedingten Geldstrafe von 2.700 Franken verurteilt.
Ein 58-jähriger Mann, M.S.*, erhielt im September 4.000 Franken auf sein Twint-Konto von einem unbekannten Absender. Am nächsten Tag wurde er gebeten, 1.500 Franken an eine weitere unbekannte Nummer zu überweisen. Er tat dies und beging dadurch unwissentlich Geldwäsche.
Das Geld stammte aus illegalen Machenschaften, wie aus einem Strafbefehl der Berner Staatsanwaltschaft hervorgeht. Eine dritte Person, B.K.*, hatte auf Facebook Marketplace eine Handtasche für 20 Franken zum Verkauf angeboten. Ein Käufer meldete sich und bot an, per PayPal zu bezahlen. Durch eine Täuschung gelang es der unbekannten Tätergruppe, 5.000 Franken von B.K.s Twint-Konto abzubuchen. Davon wurden schließlich 4.000 Franken an den bis dahin nicht involvierten M.S. überwiesen.
Strafe von 2.700 Franken
Indem M.S. das verdächtige Geld an ein weiteres Konto überwies, half er unwissentlich, das Geld zu waschen und die illegale Herkunft zu verschleiern. „In meiner Naivität habe ich mich von einer Verbrecherbande finanziell abzocken lassen“, sagte M.S. gegenüber 20 Minuten.
Er gibt zu, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, dass es sich um illegales Geld handelte, aber mit etwas Abstand sei ihm das Ganze inzwischen „eigentlich logisch“ geworden. Auch die Staatsanwaltschaft sah dies so und argumentierte, dass der hohe Geldbetrag aus einer unbekannten Quelle ein Hinweis auf dessen kriminelle Herkunft war. Daher wurde er zu einer bedingten Geldstrafe von 2.700 Franken verurteilt und muss 650 Franken an Gebühren zahlen.
„Da ich, auch wenn unwissentlich, eine Straftat begangen habe, ist die Verurteilung verständlich und sicherlich auch gerechtfertigt“, sagte M.S. zum Urteil.
