Für Amerikaner, die ein Haus kaufen möchten, bleibt die Lage bei den Hypothekenzinsen angespannt. Nachdem die Zinsen Ende letzten Jahres fast 8% erreicht hatten, sanken sie bis September auf 6%, steigen aber wieder an. Der aktuelle Zinssatz für ein 30-jähriges Festdarlehen beträgt 6,84%, so Freddie Mac. Dies markiert den siebten Anstieg in acht Wochen.
Experten erwarten, dass die Zinsen in den nächsten Jahren über 6% bleiben. Lawrence Yun von der National Association of Realtors sieht 6% als „neues Normal“. Zinssätze von 3% oder 4% seien vorerst unrealistisch. Potenzielle Käufer müssen weiterhin mit hohen Finanzierungskosten rechnen, was den Zugang zum Immobilienmarkt erschwert.
Langfristige Prognosen und Auswirkungen
Wells Fargo prognostiziert durchschnittliche Zinsen von 6,3% bis Ende 2025, Fannie Mae rechnet für 2026 mit 6,1%. Diese anhaltend hohen Zinsen belasten den Immobilienmarkt stark. Hausverkäufe könnten den tiefsten Stand seit 1995 erreichen, da hohe Preise und Finanzierungskosten Käufer abschrecken. Seit über einem Jahr steigen die Immobilienpreise laut National Association of Realtors ununterbrochen. Kurzfristige Zinssenkungen in diesem Jahr führten nicht zu einer höheren Nachfrage.
Einflussfaktoren und Chancen
Mehrere Faktoren könnten sinkende Zinsen verhindern. Wirtschaftspolitische Maßnahmen wie Steuererleichterungen und höhere Staatsausgaben könnten die Inflation antreiben. Dies würde die Federal Reserve daran hindern, die Zinsen zu senken. Auch steigende Anleiherenditen beeinflussen die Hypothekenzinsen negativ.
Dennoch gibt es positive Entwicklungen. Ein robuster Arbeitsmarkt und steigende Löhne könnten Käufern helfen, die hohen Zinsen zu bewältigen. Zudem wird mehr Wohnraum angeboten, da Hausbesitzer mit alten, günstigen Krediten verkaufen. Diese Faktoren könnten den Markt leicht beleben, auch wenn der Zugang zum Eigenheim schwierig bleibt.