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EU-Staaten vereinbaren Zusammenarbeit zur Stärkung der Luft- und Raketenabwehr

by Katharina Eberharter
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18 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben eine neue Vereinbarung zur verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Luft- und Raketenabwehr unterzeichnet. Ziel ist es, die Verteidigungsfähigkeiten Europas zu verbessern, indem fortschrittliche Technologien entwickelt und Ressourcen geteilt werden, um gemeinsam auf die zunehmenden Bedrohungen durch Raketen und Drohnen zu reagieren.

Inmitten wachsender geopolitischer Spannungen, besonders seit Beginn des Ukraine-Konflikts, sehen die EU-Staaten die Notwendigkeit, ihre Abwehrsysteme auf den neuesten Stand zu bringen. Die Sicherung des Luftraums wird dabei als entscheidend für die nationale und kollektive Sicherheit betrachtet. „Die Kontrolle über den Luftraum verschafft uns einen militärischen Vorteil, der in Konflikten entscheidend sein kann“, erklärte Paweł Ksawery Zalewski, polnischer Staatssekretär für nationale Verteidigung. „Deshalb konzentrieren wir uns auf die Entwicklung von Technologien zur Bekämpfung von Raketen und Drohnen.“

Neben der Entwicklung von Luftabwehrsystemen arbeiten die EU-Staaten auch an der Schaffung neuer Kapazitäten in anderen sicherheitsrelevanten Bereichen. Dazu gehören die elektronische Kriegsführung, schwimmende Munitionssysteme und der Ausbau von Kriegsflotten. Obwohl diese Bereiche ebenfalls ein Teil der Zusammenarbeit sind, liegt der Hauptfokus eindeutig auf der Luftabwehr, da diese Technologien relativ neu und in der Entwicklung begriffen sind.

„Wir verfügen über die erforderliche Technologie, aber nun ist es wichtig, diese in praktikable, einsatzbereite Systeme zu verwandeln“, so Zalewski weiter.

Die Europäische Verteidigungsagentur (EDA) hebt hervor, dass dieses Projekt nicht nur militärische Vorteile mit sich bringt, sondern auch wirtschaftliche Chancen für die europäische Industrie. Die gemeinsame Entwicklung und Integration neuer Abwehrtechnologien wird zu einer Stärkung der Innovationskraft der EU führen, von der nicht nur große Rüstungsunternehmen, sondern auch kleinere Unternehmen und Forschungsinstitute profitieren können.

„Es geht nicht nur um militärische Stärke, sondern auch um die Förderung von Innovationen und die Stärkung unserer industriellen Basis. Das Projekt wird sowohl die Verteidigungsfähigkeiten der EU als auch die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Region fördern“, sagte Stefano Cont, Direktor der EDA.

Ein weiteres wichtiges Element der Zusammenarbeit wird der Einsatz moderner Technologien wie Satelliten, Künstliche Intelligenz und Frühwarnsysteme sein. Diese sollen dazu beitragen, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und schnell darauf reagieren zu können. „Es ist entscheidend, dass wir Bedrohungen so früh wie möglich identifizieren, um entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten“, erklärte Cont.

Trotz des Anstiegs der Verteidigungsausgaben der EU-Staaten, die im Jahr 2024 voraussichtlich 326 Milliarden Euro erreichen, warnt die EDA, dass nationale Anstrengungen alleine nicht ausreichen, um die EU-Armeen auf einen möglichen Großkonflikt vorzubereiten. Um den Herausforderungen eines hochintensiven Krieges gerecht zu werden, ist eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten unerlässlich.

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