Der Kanton Genf hatte 32 Mio. Fr. bereitgestellt, um Jugendlichen unter 25 und AHV/IV-Bezügern ein Gratis- bzw. vergünstigtes Unireso-Abo zu ermöglichen. Nach sechs Monaten zeigt sich jedoch: Die Zusatzkosten belaufen sich bereits auf 10–15 Mio. Fr. und werden bis Jahresende voraussichtlich über 60 Mio. Fr. erreichen. Fast 73 000 Abonnemente wurden im ersten Quartal ausgelöst – mehr als die Hälfte von Neukundinnen und -kunden.
Hohe Nachfrage und Mitnahmeeffekt
Kanton und Verkehrsbetriebe TPG sprechen von einem „Mitnahmeeffekt“, bei dem viele bisherige Gelegenheitsnutzer nun Abos lösen. Trotz nur moderatem Passagierzuwachs von 3 % steigen die Ausgaben stark. Der Staatsrat plant nach der Sommerpause Verhandlungen zur Deckung der Mehrkosten und will bis Ende Sommer eine detaillierte Zwischenbilanz vorlegen.
Unklare Finanzierung und Ausblick
Das Departement für Gesundheit und Mobilität (DSM) bestreitet zwar die hohen Kostenschätzungen, bestätigt aber, dass die budgetierten 32 Mio. Fr. nicht ausreichen. Eine genaue Klärung der Finanzierung steht aus, Experten halten eine umfassende Wirkungsevaluation erst nach Monaten oder Jahren für aussagekräftig.